Nein.

Viele ihrer Kinder wollen den elterlichen Betrieb nicht fortführen. Hat die Branche ein Nachwuchsproblem?

Völlig richtig und so ist es auch im Hause Trampusch bei uns. Ein Fiakerunternehmen zu führen bedeutet, auf Urlaub und Feiertage und Freizeit zu verzichten. Nach mir wird mein Unternehmen daher nicht fortgeführt, weil ich das meiner Tochter nicht antun möchte.

Herr Stelzel, ein mittlerweile verstorbener Fiakerunternehmer, der den Stall in der Stiegengasse führte, sagte mir einmal, dass ein echter Fiaker nicht in Pension geht. Stimmt das?

Ja, das sagt man so, weil sich ein echter Fiakerunternehmer nicht von seinen Pferden trennen will. Pferde sind wundervolle Wesen. Sie sind offener und freundlicher als viele Menschen und geben einem so viel zurück.

Zur Person

Johann Trampusch

arbeitet seit 27 Jahren als selbständiger Fiaker in Simmering. Zuvor hat sein Vater den Betrieb 23 Jahre lang geführt. Er hat 18 Pferde und vier Kutscher. Zwischen 1990 und 2000 war der
51-jährige Unternehmer auch Wiener Fiakersprecher.