
Wien. Wird in der Hofburg oft zum Vergnügen getanzt, geschieht dies am kommenden Samstag, 25. März, vor allem für den guten Zweck. Der "Dancer Against Cancer"-Ball sammelt bereits zum elften Jahr in Folge mit viel Prominenz Spenden für die Wiener Krebshilfe.
Für die Organisatorin Yvonne Rueff ist der Ball auch eine persönliche Angelegenheit. Als ihre enge Freundin Katharina Urrisk 2006 an Krebs verstarb, rief Rueff den Wohltätigkeitsball anstelle des hauseigenen Tanzschulballs ins Leben, wie sie der "Wiener Zeitung" im Gespräch verrät.
"Ich habe anfangs lediglich unterschätzt, dass ein Tanzschulball kein Ball mit Prominenten und Medien ist", erinnert sie sich weiter. Der Erfolg war der Veranstaltung aber von vorneherein beschieden. Nach drei Jahren im Austria Center hat der Ball seinen festen Platz in der Hofburg.
80 freiwillige Helfer
Brachte die erste Ausgabe noch einen Erlös von 20.000 Euro, kam im vergangenen Jahr für die Wiener Krebshilfe ein Rekordbetrag von 100.000 Euro zustande. Der Erfolg des Wohltätigkeitsballs hängt jedoch komplett von Freiwilligenarbeit ab. Rueffs Team besteht aus knapp 80 Helfern. "Bereits ganz zu Anfang haben viele aus der Tanzschule mitgemacht, weil sie Katharina kannten und es ihnen ein Anliegen war. Es helfen auch viele Freunde und Verwandte mit", erklärt sie. Die Organisation der Veranstaltung nimmt jeweils beinahe das gesamte Jahr in Anspruch. Zwischen zwei Bällen bleibt kaum eine Verschnaufpause. "Wenn wir die Sponsoren wenige Tage nach dem Ball zur Scheckübergabe an die Wiener Krebshilfe einladen, fragen wir bereits gleichzeitig für den nächsten Ball an", sagt Rueff mit einem Schmunzeln. Zwar habe sie anfangs noch Skrupel gehabt, von Flyern bis Tombolapreisen nach Spenden zu fragen. Sie sei in dieser Angelegenheit aber schnell selbstbewusster geworden, erzählt sie. "Einerseits muss man eine gewisse Grenze einhalten. Aber ich schnorre ja ich nicht für mich selbst, sondern für den guten Zweck", meint Rueff lachend. Alle eingeladenen Künstler treten am Ball gratis auf. Viele hätten auch Krebsfälle in ihrem Umfeld und würden sich deshalb für den Ball engagieren, sagt Rueff.
So haben die Organisatorin und ihr Freiwilligen-Team es geschafft, dass für den Ball nur die Saalmiete der Hofburg und die dazugehörigen Abgaben anfallen. "Die Musikagentur AKM befreit uns auch für die Musik-Gebühren, aber nur, weil ausnahmslos alle Künstler unentgeltlich auftreten", betont Rueff. Aber auch die Locationbetreiber tragen zum Zustandekommen des Balls bei. "Der Ballcaterer Gerstner spendet uns heuer die Einnahmen zweier seiner Bars, sowie einen Würstelstand fürs Katerfrühstück. Seitens der Hofburg wird uns darüber hinaus alle im Haus bereits vorhandene Technik kostenfrei vermietet. Ohne Videowalls und Flatscreens würden beispielsweise viel weniger Ballgäste die Möglichkeit haben, das Tanzturnier zu verfolgen", so Rueff.