Easyjet ist mit dem geplanten Gang nach Wien nicht die einzige Airline, die über mehrere Flugrechte verfügt. Unter anderem hat dies auch die AUA-Konzernmutter Lufthansa.

Die britische Billigfluglinie Easyjet wurde 1995 vom damals 28-jährigen Stelios Haji-Ioannou, dem Sohn einer griechisch-zypriotischen Reederdynastie gegründet. Für die Airline-Gründung lieh sich der Reedersohn, der in London Wirtschaft studierte, fünf Millionen Pfund von seiner Familie. Am 10. November 1995 hob der erste Easyjet-Flug vom Londoner Vorort Luton nach Glasgow ab. Die ersten beiden Flugzeuge mit Easyjet-Logo waren zwei von British Airways geleaste Boeing 737-200. Das Konzept der günstigen Preise bei minimalem Service kam an. Im ersten Jahr beförderte die erste Low-Cost-Linie Großbritanniens bereits 30.000 Passagiere. 1997 wagte Easyjet die erste große Investition und bestellte zwölf Boeing 737-300-Maschinen. Seit dem Börsengang im Jahr 2000 ging die Expansion schnell voran. Die Aktie ist an der Londoner Börse notiert. Easyjet fliegt heute nach eigenen Angaben 132 Flughäfen in 31 Ländern an. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 wurden 33,8 Millionen Passagiere befördert. Der Umsatz stieg auf etwa zwei Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2016 (bis Ende September 2016) lag der Umsatz bei 5,4 Milliarden Euro. Die geplante europäische Fluglinie in Österreich soll den Namen "Easyjet Europe" tragen und ihren Sitz in Wien haben. Derzeit sind rund 100 Flugzeuge und 4000 Mitarbeiter in EU-Mitgliedsstaaten stationiert sowie etwa 25 Flugzeuge und 950 Mitarbeiter in der Schweiz und 140 Flugzeuge und 6000 Mitarbeiter in Großbritannien. Airline-Gründer Haji-Ioannou zog sich 2010 aus dem operativen Geschäft der Airline zurück, er wolle nur mehr die Aktionärsrolle wahrnehmen. Seine Familie hält weiterhin einen Großteil der Anteile. Mit der Vorsilbe "Easy..." gründete Haji-Ioannou bereits zahlreiche Unternehmen mit billigen Preisen, darunter andere Verkehrsunternehmen wie Busrouten, Autovermietungen oder Kreuzfahrtanbieter. Heute lebt Haji-Ioannou in Monaco. Sein Vermögen wird auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt.

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