Wien. 473 Einsätze verzeichnete die Wiener Berufsrettung von Sonntag 19 Uhr bis Montag 7 Uhr. Es war "wie gewohnt eine der einsatzstärksten Nächte des Jahres", hieß es. In der Donaustadt hat etwa ein explodierender Feuerwerkskörper einem 41-jährigen Mann mehrere Finger der rechten Hand abgetrennt. Kurz nach Mitternacht war die Berufsrettung zu dem Unfall in der Josef-Baum-Gasse gerufen worden. Zwei Teams versorgten den Patienten bis zur Einlieferung ins Spital. Für die Berufsrettung war es allgemein eine herausfordernde Nacht, wie diese am Neujahrstag berichtete. Eine Zahl der Einsätze für das gesamte Jahr 2017 gab es noch nicht, 2016 rückte die Wiener Berufsrettung insgesamt 175.000 Mal aus.
Zu mehr als 260 Einsätzen ist die Berufsfeuerwehr Wien in der Silvesternacht ausgerückt. Die Bilanz: Zahlreiche Zimmerbrände, in Brand geratene Pkw, viele Kleinbrände, wie entflammte Müllbehälter oder Gestrüpp und diverse "technische Einsätze", dazu zählen etwa Verkehrsunfälle, hieß es am Neujahrstag.
In der Silvesternacht herrschte ab 21.30 Uhr wegen der ansteigenden Zahl an Notrufen erhöhte Einsatzbereitschaft. Drei Mal wurde "Alarmstufe 2" ausgerufen. Die Feuerwehr fasste am Montag einige "Highlights" zusammen: In der Steinergasse in Liesing brannten mehrerer Balkone, das Feuer griff auf die dazugehörigen Wohnungen über. Durch den Einsatz von Löschleitungen im Innen- und Außenangriff unter Atemschutz konnte eine weitere Ausbreitung verhindert und die Flammen rasch gelöscht werden. Vier Bewohner wurden von der Berufsrettung notfallmedizinisch versorgt und mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation hospitalisiert. Im Stiegenhaus in einem Mehrparteienwohnhaus in der Zanaschkagasse in Meidling explodierte ein Knallkörper, der die angrenzenden Wohnungstüren aufsprengte und dabei beschädigte. Auch Lampen und Verglasungen zersplitterten. In der Urbangasse in Hernals stand ein Balkon in Vollbrand. Dieser breitete sich auf die dazugehörige Wohnung aus. Die Brandbekämpfung erfolgte mittels zweier Löschleitungen unter Atemschutz. Verletzt wurde niemand.
Viele Sachbeschädigungen
In der Silvesternacht sind auch zahlreiche schwere Sachbeschädigungen durch Pyrotechnik verübt worden. Wie die Polizei am Neujahrstag bilanzierte, gingen bei Notruf 133 von Sonntag bis Montag jeweils 9 Uhr 4247 Anrufe ein. 126 Mal rückte die Exekutive wegen Lärmbelästigung, 387 Mal wegen verbotener pyrotechnischer Gegenstände und 57 Mal zu Bränden aus.
Die Polizei stellte zahlreiche gefährliche verbotene Kracher sicher und stellte 80 Anzeigen aus - in einem Fall auch wegen Körperverletzung durch Pyrotechnik. Ein Mann wollte eine illegale Kugelbombe vor der Inspektion in der Zohmanngasse zünden. Telefonzellen, Zigarettenautomaten, Zeitungskassen, Autos, mobile WC-Anlagen, Wohnungen und Balkone wurden durch Knallerei und Raketen in Mitleidenschaft gezogen, der Schaden dürfte laut Polizei sehr hoch sein.