Neuer Donauturm: Restaurant, Empfang, Café, Eventraum und Aussichtsplattform. - © Donauturm/Rendering
Neuer Donauturm: Restaurant, Empfang, Café, Eventraum und Aussichtsplattform. - © Donauturm/Rendering

Wien. Mit einem etwas unheimlichen Expresslift durch eine dunkle, lange Säule, in ein Restaurant, das sich permanent dreht, während man isst. Die Kindheitserinnerungen der 1970er Jahre sind mittlerweile verblasst, und auch der Donauturm ist für viele Wiener in weite Ferne gerückt.

Das wollen die neuen Eigentümer des Donauturms nun ändern. Der Turm, Wiens altes Wahrzeichen, wird neu gemacht. Mit der Übernahme im Jahr 2016 durch die Blaguss Gruppe und anderen Partnern wird der 252 Meter hohe Turm seit Montag renoviert, umgebaut und schließlich um ein Donaucafé und Donaubräu am Fuße des Donauturms erweitert. Für Geschäftsführer Paul Blaguss sei es von Anfang an klar gewesen, dass man den Donauturm aus dem Schlaf reißen müsse und ihn vor allem für die Wiener wieder attraktiv machen müsse. Der Donauturm sei in den Köpfen der Wiener verankert und soll dort wieder geweckt werden, sagte er am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz.

Bierlokal und Schanigarten werden im Juni fertiggestellt

Der Donauturm, der seit 1964 zu Wiens höchstem Wahrzeichen gehört, hatte im Laufe der Zeit unterschiedlich hohe Besucherzahlen. Hatte er in seinen Anfängen, als Wien nach den Kriegsjahren mit diesem einen Neubeginn symbolisieren wollten, noch 700.000 Besucher, pendelten sich diese zuletzt ein. Im vergangenen Jahr besuchten rund 400.000 Menschen den Turm mitten im Donaupark.

Mit dem Jahr 2020 sollen es wieder 600.000 Besucher werden, setzt Blaguss seine Ziele hoch. Dafür nehmen die Eigentümer, zu denen auch Guntram Fessler, Gilbert Leeb und Matthias Kamp gehören, Geld in die Hand. 8,5 Millionen Euro werden in den Umbau investiert. Die Bauarbeiten haben am Montag begonnen, der Donauturm bleibt bis Ostern geschlossen. Danach kann zwar der Turm wieder besichtigt werden, der gesamte Umbau mit neuem Donaucafé und Bräu am Fuße des Turms soll im Juni fertig sein.

"Expresslift und Drehrestaurant bleiben selbstverständlich erhalten", so Architekt Gregor Eichinger. Da der Donauturm als Wahrzeichen der Stadt unter Denkmalschutz steht, findet der Umbau in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt statt. Der gesamte Turm wird laut Eichinger renoviert und sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht. So dürfen etwa maximal 400 Personen zur selben Zeit im Turmrestaurant anwesend sein, um die Sicherheit der Besucher gewährleisten zu können.

Das Turm-Restaurant wird laut Eichinger "weich textil" gehalten, im Café werde Holz dominieren und der Eventbereich werde "eher dunkel" gestaltet. Neu gebaut wird am Fuße des Donauturms eine Gastronomiezone mit Pavillon und Schanigarten. Eigenes Bier, eine Strudelstation, ein Souvenirshop und österreichische Küche sollen dort sowohl für Wiener als auch Touristen ein Erkennungsmerkmal sein.

Aussichtsterrasse mit Multimedia-Ausstattung

Neben den baulichen Veränderungen soll das Aussichtserlebnis durch moderne Multimedia-Technik ergänzt werden. "Augmented Reality ist natürlich ein Thema", so Architekt Eichinger. Als er einmal von einem Besucher gefragt worden sei: "Warum gibt’s da drei Donaus?", sei ihm klar geworden, dass man die Menschen mit Informationen zur Aussicht unterstützen müsse, erzählte Blaguss. Teil des neuen Konzepts sind daher Monitore auf der Aussichtsterrasse, über die mehr über die Gegend, aber auch Geschichtliches zu erfahren sein wird.

Der neue Donauturm mitten im Donaupark im 22. Bezirk soll laut Miteigentümer Blaguss ein Platz werden, um "von Trubel und Alltag wegzukommen". Die Lage schrecke ihn nicht. Denn, da Blaguss schließlich auch Transportunternehmer sei, werde man auch in Gesprächen mit der Stadt für eine gute Anbindung sorgen, verspricht der Geschäftsführer.

Die Neuerungen werden für das Publikum aber auch über den Eintrittspreis spürbar sein. Wenn auch in moderater Form. Die bisherigen 9,9 Euro sind laut Blaguss nicht mehr zeitgemäß. Ab der Neueröffnung wird eine Fahrt hinauf mit Blick über ganz Wien 14,5 Euro kosten.