Die Neigung zur Sentimentalität ist um Weihnachten besonders ausgeprägt. Davon dürften auch die unbekannten Versender eines Kettenbriefs ausgehen, der so richtig ans Herz geht. Beklagt wird darin das Schicksal eines durch Brandwunden verunstalteten Kindes. Pro Weiterleitung werden 3 Cent für die Behandlung des Feueropfers versprochen. Allfällige kritische Regungen sollen durch die Beifügung eines einigermaßen schrecklich anzusehenden Bildes ausgeschaltet werden.

Selbstverständlich ist die Geschichte von A bis Z erfunden, ein typischer Hoax, der bereits seit sechs Jahren bekannt ist. Zunächst wurde der Text in einer englischen Fassung durch die Welt geschickt, später kam eine spanische Version dazu. Nun hat der Schwindel Österreich erreicht und müllt mit dem Betreff BITTE WIRKLICH WEITERSENDEN!! WICHTIG!! Keine Spaßmail!!! [GEPRÜFT] die Postfächer zu.


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Hoaxliste der TU Berlin
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Wirft man einen Blick auf die Liste der Weiterleiter, findet man Schulen und Organisationen politischer Parteien. Was zweierlei beweist. Dass es in Österreich viele hilfsbereite Menschen gibt - und dass es mit dem Internetwissen nicht besonders weit her ist. Eine einfache Googlesuche mit dem Betreff oder einem Ausschnitt des Textes führt nämlich sofort zu Seiten, die den Schwindel aufdecken.

Das Credo gegen Betrügereien im Internet ist einfach: Glauben Sie grundsätzlich keine Informationen, die aus unbekannten Quellen stammen, egal, ob man Ihnen eine Erbschaft verspricht, eine Beteiligung zu unglaublich günstigen Konditionen anbietet oder einen Fluch androht. Sobald Sie ein wenig recherchieren, wird Ihr Misstrauen zur Gewissheit werden.

(Ach ja, selbstverständlich sollten Sie auch mir gegenüber misstrauisch sein und zusätzliche Informationen zu Thema Hoax einholen...)