Der Hamburger Versandhändler Otto hat am Donnerstag ein Kinder-T-Shirt nach negativen Kommentaren im Internet in Österreich aus dem Sortiment genommen. Das T-Shirt für Mädchen trägt den Aufdruck "In Mathe bin ich Deko" und wurde von vielen Otto-Kunden auf der Facebook-Seite des Unternehmens als diskriminierend und herabwürdigend für Mädchen angesehen. Andere Jugendliche, die sich an der Debatte in dem sozialen Netzwerk beteiligten, fanden den Spruch dagegen lustig und wollten das T-Shirt bestellen. In Deutschland ist das T-Shirt ausverkauft und ebenfalls nicht mehr erhältlich.

  "Wir haben veranlasst, dass dieses T-Shirt aus unserer Kollektion genommen wird", teilte eine Sprecherin von Otto Österreich mit. Otto bedauere, dass das Unternehmen einen Eindruck erweckt habe, den es nicht gewollt habe.

Seehofer erlebt nach Facebook-Spott "Shitstorm"
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat auf Facebook einen Shitstorm (Sturm der Entrüstung) ausgelöst, nachdem er seinen ehemaligen SPD-Kontrahenten Mahmoud Al-Khatib wegen dessen Verzichts auf eine Kandidatur bei der Landtagswahl verspottet hatte. Trotz der Entschuldigung des CSU-Chefs hinterließen viele Nutzer des Netzwerks überwiegend negative Kommentare auf Seehofers Seite. Bis zum Mittwochnachmittag wurde der Beitrag fast 400 Mal kommentiert.

  User kritisierten Seehofers Posting als "geschmacklose Entgleisung" und fragten: "Haben Sie überhaupt keinen Anstand, Herr Seehofer?" Al-Khatib hatte am Wochenende bekanntgegeben, dass er bei der Landtagswahl im Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen nun doch nicht gegen den Ministerpräsidenten antreten will. "Ich habe in meinem Stimmkreis noch gar nicht mit dem Wahlkampf begonnen und mein Gegenkandidat hat trotzdem schon aufgegeben", spottete Seehofer daraufhin.

  Die Wut der Netzgemeinde war schließlich ausgelöst worden, nachdem Al-Khatib am Dienstag auf Seehofers Facebook-Seite erklärt hatte, dass er auf die Kandidatur verzichte, um seiner hochschwangeren Frau besser beistehen zu können. Seehofer entschuldigte sich kurz danach, verzichtete aber darauf, den Facebook-Beitrag zu löschen. Ein Facebook-Nutzer kommentierte daraufhin Seehofers ursprüngliche Attacke: "Meinen Kindern versuche ich beizubringen, zuerst zu denken und dann zu reden. Wie kann ich dies bei solchen 'Vorbildern' aufrecht erhalten?"

ORF und Licht als Nahrung
Beim ORF wiederum sorgte ein Film für Aufregung in den sozialen Netzwerken und auch gleich in einer Sitzung des ORF-Stiftungsrates. Die umstrittene Dokumentation über "Lichtnahrung" unter dem Titel "Am Anfang war das Licht", die am Mittwochabend um 20.15 Uhr ausgestrahlt wurde, hatte in sozialen Medien einen regelrechten Shitstorm ausgelöst. Tenor in der ORF-Sitzung war die Frage, weshalb der ORF eine inhaltlich derart umstrittene Dokumentation überhaupt und dann zur besten Sendezeit ausstrahlt. Im Stiftungsrat gingen die Meinungen dazu dem Vernehmen nach auseinander. Wrabetz selbst distanzierte sich von der Dokumentation, über die er sagte, dass sie "natürlich ein inhaltlicher Schwachsinn" sei. Man habe aber versucht, dies in der anschließenden Diskussion herauszuarbeiten, so Wrabetz.