
Eine computeranimierte Eule schießt mit Laserstrahlen aus ihren Augen auf Richard Dawkins Kopf, halbiert ihn und legt sein Gehirn frei. Ein Vortrag des Evolutionsbiologen bei einem Werbefestival in Cannes endete obskur.
Etwa fünf Minuten spricht der für sein atheistisches Engagement bekannte Wissenschaftler über eine Idee, die er 1976 im Buch "The Selfish Gene" vorstellte: Dass sich kulturelle Ideen ähnlich wie Gene verbreiten. Nur, dass die sogenannten "Memes" nicht durch biologische Fortpflanzung, sondern durch bewusstes Kopieren durch Menschen weiterverbreitet werden.Dass sich Memes wie lolcats und Faceswapping im Jahr 2013 über das Internet rasend schnell verbreiten, konnte Dawkins vor 37 Jahren nicht ahnen. Im Auftrag der Werbefirma Saatchi & Saatchi versuchte er aber, sein eigenes Internet-Meme zu kreieren. So entstand das psychodelisch anmutende Video samt musikalischer Einlage Dawkins am Schluss.
Großer Erfolg dürfte das Video jedoch keiner mehr werden: Nach über zwei Wochen, die es auf YouTube zu sehen war, sammelte Dawkins bizarre Einlage gerade einmal 370.000 Klicks. Die Ironie dabei: Das Video trägt den Titel "Just for the hits" ("Nur für die Klicks").