Profi-Funktionen kosten

Mittlerweile gibt es auch eine Bezahl-Version, Tinder plus. Je älter die Nutzer, desto höher die Gebühr. Dafür gibt es zusätzliche Funktionen. Hat man zum Beispiel eine Person weggewischt, kommt aber später darauf, dass das ein Fehler war, kann man die Entscheidung rückgängig machen. Außerdem lässt sich der eigene Standort manuell eingeben. So ergibt sich die Möglichkeit, auch Leute zu suchen, die sich nicht in der Nähe befinden.

Wer bei Lovoo auf die Suche geht, muss auch ein Profil erstellen. Es umfasst Größe, Aussehen, Interessen, ob man raucht oder nicht. Eine Anmeldung über Facebook ist nicht erforderlich. So gibt es - anders als etwa bei Tinder - keinen Informationsaustausch zwischen den Netzwerken. Im Sinne des Datenschutzes ein Vorteil. Es könnte dadurch aber auch mehr gefälschte Profile geben. Für die Standortbestimmung nutzt die App den "Live-Radar". Der tastet die Umgebung im Umkreis von zwei Kilometern oder 200 Metern ab, je nach Wunsch. Flirtwillige erscheinen auf dem Plan. Um brauchbare Partnervorschläge auszuspucken, analysiert die App Zoosk das Verhalten des Nutzers und will so dessen Geschmack treffen. Das nennt sich "Behavorial Matchmaking". Je aktiver der Nutzer, desto besser angeblich die Vorschläge. "Karussell" heißt das Spiel innerhalb der Anwendung, bei dem sich Leute kennenlernen können. Charmeure verschicken bei Zoosk virtuelle Rosen. Ab einem bestimmten Funktionsumfang werden Abogebühren fällig.

Du kommst da nicht rein!

Blinq aus der Schweiz verspricht eine gewisse Exklusivität, weil die Mitglieder entscheiden, wer neu aufgenommen wird. Sie prüfen einen Kandidaten, ob das Äußeres ansprechend ist und wie viele Freunde er oder sie bei Facebook hat. Dann geben sie an, ob ihnen die Person passt. Es darf also nicht jeder mitmachen. So will man sich von Apps abheben, bei denen es nur um schnellen Sex geht. Damit es einfacher zum Offline-Treffen kommt, arbeitet Blinq mit InstaConnect, einer Lokalisierungssoftware. Halten sich zwei, die einem Kontakt zugestimmt haben, gerade zufällig am selben Ort auf, dann bekommen sie eine Nachricht, die darauf hinweist.

Auf Dating-Apps werden Frauen belästigt, ist immer wieder zu hören. Wyldfire will sich davon abgrenzen. Hier sind Männer mit guten Manieren erwünscht. Nur auf Einladung oder Empfehlung einer App-Nutzerin dürfen sie mitmachen. So sollen primitive Anmachsprüche vermieden werden. Gegen diese Unart will auch Bumble etwas unternehmen. Hier läuft die Anmeldung über Facebook, auch hier schieben Nutzer ein Bild nach rechts oder nach links. Jedoch entscheiden allein die weiblichen Nutzer, ob ein Kontakt zustande kommt. Sie haben, nachdem gegenseitiges Interesse bekundet wurde, 24 Stunden Zeit, den männlichen Nutzer anzusprechen. Bumble sei frei von "dreckigen Typen", wirbt der Anbieter. Pikanterie am Rande: Die App-Gründerin arbeitete mal bei Tinder und verklagte ihren Vorgesetzten, mit dem sie liiert war, wegen sexueller Belästigung.

Auch für den Urlaub gibt es die passende Dating-App. Tripr versucht, Reisende zusammenzubringen. Sie können angeben, wann sie wo sein werden, zum Beispiel nächsten Monat in einem bestimmten Hotel in Madrid. Es geht als nicht ums Hier und Jetzt, sondern um ein Treffen in der Zukunft. Etwas unglücklich ist die Namensgebung. Zumindest für den deutschsprachigen Raum.

Nicht nur für Heteros stehen Dating-Apps zur Verfügung. Brenda richtet sich an Frauen, die andere Frauen suchen, Grindr an Männer, die andere Männer suchen. Nutzer können ihren aktuellen Standort angeben. Was in Ländern, wo Homosexuelle verfolgt werden, gefährlich sein kann. Unter anderem in Russland und Saudi-Arabien zeigt man die Standortdaten jetzt nicht mehr an.