Ähnlich, wenn auch in anderen Worten formulierte das Anliegen Markus Tomaschitz, Vizepräsident des Bereichs Humanressourcen beim steirischen Motoren- und Antriebssystementwickler AVL List: "Wenn man Ökonomen glauben kann, dann müsste man das ideologiefrei als Technikdividende für alle diskutieren. Arbeit für alle war gestern."

Für Technologieminister Jörg Leichtfried müsse es letztlich das Ziel sein, "eine möglichst hohe Zahl von guten, erfüllenden und gut bezahlten Arbeitsplätzen aus dieser Entwicklung herauszutragen. Alles andere wäre ein Rückschritt und würde eine Entwicklung forcieren, bei der große Sorgen und Ängste im Mittelpunkt stehen. Und das ist etwas, das ins Unglück führen kann, wie wir aus unserer europäischen Geschichte gut wissen."

Technologische Errungenschaften rascher einsetzen

"Das Problem ist nicht, dass die Betriebe zu rasch und schnell neue Technologien einsetzen und dadurch Arbeitsplätze vernichten, sondern dass sie gar nicht oder viel zu wenig investieren", befand Herbert Buchinger, Vorstandsvorsitzender des Arbeitsmarktservice (AMS). Eigentlich müssten aus Sicht der heimischen Wirtschaft die neuen technologischen Errungenschaften rascher eingesetzt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Märkte zu erschließen.

"Riesenchancen" durch eine flexibler agierende Produktion sieht auch Andreas Kugi, Vorstand des Instituts für Automatisierungs- und Regelungstechnik der Technischen Universität (TU) Wien. Entscheidend sei eine Sensibilität für den richtigen Zeitpunkt, neue Technologien einzusetzen oder damit verbundene politische Maßnahmen wie etwa eine kürzlich von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zur Diskussion gestellte "Maschinensteuer".

Für mehr "soziale Fantasie" plädierte Ursula Holtgrewe vom Zentrum für Soziale Innovation (ZSI). Anstatt sich von einer "Inflation bedrohlicher Zahlen" einschüchtern zu lassen, sollte man beginnen, stärker außerhalb der üblichen "Boxes" zu denken und in der Berufswelt mehr Quereinstiege und Umstiege schaffen: "Es kommt darauf an, ob man einen Wandel nur erleidet oder ob man ihn gestaltet."