Wien. Die Kanalisation ist finster. Aber da muss Ada Wong durch. Es ist nun einmal kein Sonntagsspaziergang, die Wissenschafterin zu jagen, die maßgeblich für ein Virus verantwortlich ist, das Menschen in Zombies verwandelt. Ada steigt eine Leiter hinab und schon ist es geschehen. Aus einer dunklen Ecke kommt der erste Untote.

Die Anforderungen an Spieler des Remakes von "Resident Evil 2" sind hoch. Nerven wie Drahtseile sind gefragt, Stressresistenz, Multitaskingfähigkeit und analytisches Denken. 21 Jahre nach der Veröffentlichung des Originals ist dem japanischen Publisher Capcom ein großer Wurf gelungen. Geplantes Erscheinungsdatum des Spiels ist der 25. Jänner (PS4, PC und Xbox One). Die "Wiener Zeitung" hat das Spiel vier Stunden angespielt. Fazit: Gruseln der Extraklasse.
Adas kleinkalibrige Pistole zeigt kaum Wirkung gegen den Zombie. Zudem ist die Munition knapp. Ausweichen und laufen lautet die Devise. Doch wohin? Der Weg voran mündet in eine Sackgasse. Von hinten hört man schon, wie das zischende Röhren des hässlichen Widerlings näherkommt. Schnell zurück und am Unhold vorbeihuschen. Wunschdenken! Schon hat er Ada am Schlafittchen. Sie wird verletzt, kann sich aber losreißen. Doch immer mehr Zombies tauchen in dem Labyrinth auf. Anspannung pur. Der Druck wächst, während eigentlich ein kühler Kopf von Nöten ist, um den Weg aus dem Irrgarten zu finden.
Gute Grafik und guter Sound sorgen für Realismus
Die Grafik des neuen "Resident Evil 2" ist sehr gut, wenn auch nicht spitzenklasse. Doch dass sich der Horror beklemmend real anfühlt, dafür reicht es allemal. Zudem gibt es zwischen dem Spiel und den filmischen Zwischensequenzen keinerlei Qualitätsunterschiede, was den Spielverlauf sehr flüssig macht. Im Gegensatz zum Original von 1998 ist das Ganze meist in Dunkelheit getaucht. Durchbrochen wird diese nur spärlich mit einer Taschenlampe. Trifft der Strahl dann plötzlich ein Monster, ist Gänsehaut garantiert. Hat man dann noch den Sound auf Kinolautstärke, ist der Schocker perfekt.
Das Remake von "Resident Evil 2" ist nichts für schwache Nerven und kann manchmal ganz schön frustrierend sein. So verfügt man zwar über einen Granatwerfer, der auch dem untotesten Monster den Garaus macht. Versucht man aber das Gatter einer Parkgarage damit wegzubomben, scheitert man kläglich. Ist auch gut so, denn sonst müsste man sich nicht unter einem wohligen Schauer durch Horden von Untoten und Rätseln kämpfen.