Wien. (aum) Andere würden sich jetzt ducken. Doch Claudia Gamon greift unbeirrt weiter an. Die Nationalratsabgeordnete und Spitzenkandidatin der Neos für die Europawahl 2019 lenkt mit beeindruckender Fertigkeit Spiderman über den Bildschirm. Das Videospiel für die Playstation 4 ist mehrfach preisgekrönt; nicht zuletzt als bestes Action-Adventure bei den "Game Critic Awards". Hier verteilt Gamon einen Kinnhaken, dort fesselt sie den Gegner mit einem Spinnennetz - alles mit rasender Geschwindigkeit.
"Ich mag Spiderman, ich mag Spiele nach Comic-Vorlagen", sagt sie. "Und die Grafik hier ist der Wahnsinn." In kürzester Zeit liegen alle Bösewichte am Boden, es geht zur nächsten Szene.
Geübte Spielerin
Um zu wissen, dass das Digitale ein natürlicher Teil ihres Lebens ist, braucht man Gamon nicht spielen sehen. Während sie Spiderman steuert, lehnt sie auf ihrer Apple-Watch Anrufe ab und überfliegt WhatsApp-Nachrichten. Ob der digitale Bereich etwas ist, das sie im Europäischen Parlament reizen würde? "Natürlich." Vielen sei nicht bewusst, was die EU mit der Datenschutzgrundverordnung vollbracht habe. Es gebe aber noch viel zu tun. Dass ihr Ruf nach den Vereinigten Staaten von Europa an der Sprachenvielfalt scheitern könnte, findet Gamon lächerlich. "Inzwischen gibt es digitale Übersetzer, die man sich einfach ins Ohr steckt."
Schnell ist der erste Akt des Spiels absolviert, alle Bösewichte sind besiegt. Übung macht den Meister. Doch woher? "Ich spiele am Abend, anstatt Netflix zu schauen", sagt Gamon und legt lächelnd den Game-Controller zur Seite.
Das Spiel "Spider-Man" wurde der "Wiener Zeitung" vom Hersteller zur Verfügung gestellt.