Es ist ein Franchise, das sich eisern hält: "Star Wars". Seit dem 1977 erschienenen "Krieg der Sterne" tauchen alljährlich neue Filme, Spiele und Serien auf, die sich dem gewaltigen Universum des Science-Fiction-Klassikers widmen. Doch wo Masse ist, ist nicht immer auch Qualität. Die neue Sequel-Filmtrilogie - der letzte Teil erscheint im Dezember - vermochte Fans und Kritiker bisher nicht zu überzeugen. Und auch die zuletzt veröffentlichte "Battlefront"-Videospielreihe wollte nicht zünden.
Die Vorzeichen stehen also nicht gerade günstig für den nächsten Versuch, den Herausgeber Electronic Arts mit "Star Wars: Jedi Fallen Order" wagt. Doch siehe da: Er gelingt! Der Titel von Entwickler Respawn Entertainment überzeugt - von kleineren Schwächen abgesehen - und ist das beste "Star Wars"-Videospiel der vergangenen Jahre.

Das verdankt das Spiel vor allem seiner Geradlinigkeit. "Jedi Fallen Order" setzt nicht auf ausgefallene Experimente oder kreative Bezahlmodelle, um mehr Geld von den Kunden zu lukrieren. Stattdessen ist es ein klassisches Einzelspielabenteuer, das in rund 20 Stunden Spielzeit eine gute Geschichte erzählt und zu unterhalten weiß.
Spielwelt überzeugt
Die Handlung des Spiels schließt an die Ereignisse des Films "Episode 3: Die Rache der Sith" an. Das Imperium hat die Macht an sich gerissen, nachdem die Jedi massakriert wurden. Der Padawan Cal - ein Jedi-Schüler - konnte untertauchen, auf dem unwirtlichen Planeten Bracca verdingt er sich als Schrottsammler.
Das Imperium aber schläft nicht. Es spürt Cal auf, in letzter Sekunde kann er mit Rebellen flüchten. Fortan kämpft Cal darum, den Jedi-Orden wiederaufzubauen. Damit ist die Geschichte nicht gerade originell und streckenweise vorhersehbar, da sie aber flott erzählt und packend inszeniert ist, kann sie überzeugen.
Seine Mission führt Cal quer durch die Galaxis und auf die verschiedensten Planeten. Diese diverse Spielwelt ist eine der großen Stärken von "Jedi Fallen Order", jeder Planet ist liebevoll gestaltet und besitzt seinen eigenen Charakter. Da wäre Bogana mit seiner satten, grünen Landschaft und seinen inselhaften Plattformen. Im gebirgigen Zeffo trifft der Spieler auf verlassene Dörfer und weitläufige Ruinen; auf dem roten Wüstenplaneten Dathomir scheint überall der Tod zu lauern.
Auf jedem Planeten gibt es knifflige Rätsel zu lösen und Hindernisse zu überwinden. Der Fokus liegt dabei klar auf der Haupthandlung, klassische Nebenmissionen gibt es nicht. Bei Erkundungen durch die Spielwelt lassen sich jedoch neue Gegenstände für Cals Lichtschwert oder kleinere Geheimnisse entdecken. Nach und nach wird Cals Verbindung zur Macht auch stärker, wodurch er neue Fähigkeiten erlernt. Alsbald kann er an der Wand entlanglaufen und so auch besonders weit auseinander liegende Punkte erreichen.