Nacon hat mit dem "Revolution Pro 3" (RP3) einen neuen Controller der Mittelklasse auf den Markt gebracht. Preislich ist er etwa 40 Euro über dem standardmäßigen Dualshock für die Playstation 4 angesiedelt, der üblicherweise knapp um die 60 Euro kostet. Für dieses Geld erhält man bei Nacon jede Menge Personalisierungsmöglichkeiten.

Das Erste, was auffällt, ist, dass der RP3 ein Segen für große Hände ist: Der Controller ist größer als der Dualshock, ebenso die Aktionstasten, die dafür enger beieinanderliegen. Schwerer ist er auch - um zwei Deka - und kann durch mitgelieferte Gewichte noch schwerer gemacht werden. Diese finden sowohl im linken als auch im rechten Griff Platz. Beim Layout orientiert sich der Nacon am Xbox-Controller, bei dem die analogen Sticks nicht nebeneinanderliegen.

- © Nacon
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Der RP3 verfügt über drei verschiedene Modi: den normalen PS4 Modus, den PS4 Advanced Modus sowie einen PC Modus. Im normalen Modus kann man ohne viel Aufwand die vier zusätzlichen Tasten an den Innenseiten der Griffe programmieren. Im erweiterten Modus lassen sich alle Tasten neu belegen (außer PS, Share, Options und Touchpad) sowie Leerweg und Empfindlichkeit von Schultertasten und Analogsticks einstellen. Dazu lässt sich auch noch die Stärke der Vibrationsmotoren graduell ändern.

Für Könner ist mehr Präzision möglich

Die unterschiedlichen Einstellungen können als Profile gespeichert werden. Das ist grundsätzlich recht praktisch und spart Zeit, vor allem, wenn man den Controller zu Freunden zum Spielen mitnimmt. Denn grundsätzlich bieten viele Spiele, beispielsweise gute Shooter wie "Battlefield", im Spiel selbst die Möglichkeit, Feinjustierungen des Controllers vorzunehmen, die weit über die Nacon-Software hinausgehen.

Die Analogsticks des RP3 sind etwas höher als beim Dualshock und auch leichtgängiger. Das erlaubt schnellere und präzisere Bewegungen. Allerdings ist dafür auch das entsprechende Können und einiges an Übung nötig. Ansonsten kann das Ganze nach hinten losgehen und der Spieler spielt am Ende mangels eigenem Präzisionsvermögens schlechter als vorher. Die Größe der Aktionstasten wiederum kann dann mühsam werden, wenn zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen.

An die Spezialtasten an den Griffinnenseiten für den Ringfinger und den - je nach Griffweise - kleinen oder Mittelfinger muss man sich ebenfalls erst gewöhnen. Im Test bereiteten sie keine Schwierigkeiten, allerdings lädt die Platzierung im Eifer des Gefechts zum ungewollten Auslösen ein.

Es stellt sich indes die Frage warum die Einstellungen des PS4 Advanced Modus auf dem PC vorgenommen werden müssen und nicht direkt auf der Playstation erfolgen können. Noch dazu, wo es sich um ein von Sony Playstation offiziell lizenziertes Produkt handelt. Selbiges gilt auch für das Hochfahren der Playstation, das nicht wie gewohnt über die PS-Taste erfolgen kann.

Nacons Homepage ist indes ein Mix aus Deutsch und Französisch. Das wird dann interessant, wenn man sich die Software für die erweiterten Einstellungen auf dem PC herunterladen will. Spätestens dann sollte man wissen oder zumindest ahnen, dass "télécharger" herunterladen auf Französisch heißt.

Was der "Revolution Pro 3" nicht hat, sind Akku und Bluetooth-Verbindung. Das Kabel ist zwar satte drei Meter lang und somit in allen gängigen Situationen gut einsetzbar. Doch ist dieses nicht angeschlossen, funktioniert der Controller auch nicht.

Unterm Strich ist der "Revolution Pro Controller 3" von Nacon eine solide Alternative zu Standardcontrollern, egal ob auf Playstation oder PC. Das vor allem dann, wenn sich Letztere zu klein oder zu leicht anfühlen. Die Verarbeitung ist solide und die vier zusätzlichen, programmierbaren, Tasten können einem das Spiel schon einmal erleichtern.

Das Gerät wurde der "Wiener Zeitung" vom Hersteller zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.