Das Jahr 2020 verspricht einen großen Umbruch in der Videospielbranche. Sony, Microsoft und Nintendo werden neue Generationen beziehungsweise neue Modelle ihrer Konsolen auf den Markt bringen. Gleichzeitig könnte Googles Cloudgaming Stadia nach dem Start in ausgewählten Ländern nun auch nach Österreich kommen.

Während sich um die Playstation 5 noch die Gerüchte ranken, hat Microsoft bereits seine neue Xbox Series X vorgestellt, die planmäßig gegen Ende des Jahres 2020 erhältlich sein soll. Sie wird einen Achtkernprozessor mit 3,6 Ghz und eine schnelle SSD-Festplatte unter der Haube haben. Gaming in 8K-Auflösung wird unterstützt. Zudem wird die Series X abwärtskompatibel sein, also sämtliche Spiele der Xbox One unterstützen.

Im Internet kursieren diverse angebliche Leaks zum Aussehen der PS5. Sony hat alle zurückgewiesen. - © Screenshot Youtube
Im Internet kursieren diverse angebliche Leaks zum Aussehen der PS5. Sony hat alle zurückgewiesen. - © Screenshot Youtube

Ebenfalls rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft soll Sonys Playstation 5 erscheinen, wie offiziell verlautbart wurde. Soweit bisher kommunziert, wird die PS5 von der Basis her in etwa dasselbe bieten wie die neue Xbox: Achtkern, 8K, schnelle SSD, abwärtskompatibel (PS4). Nach derzeitigem Stand der Dinge wird die neue Playstation aber im Gegensatz zur Xbox einen Virtual-Reality(VR)-Schwerpunkt haben. Unbestätigten Berichten zufolge wird eine neue Version der Playstation VR erscheinen. Auch der Controller wird neu überarbeitet. Er wird verbesserte Vibrationsmotoren haben. Der Widerstand der Schultertasten wiederum wird variabel sein. So wird man etwa das Spannen eines virtuellen Bogens besser spüren können; ebenso sollen sich im Spiel auch Waffen anders anfühlen.

Playstation und Xbox schließen Lücke zu Stadia

Im Internet kursieren diverse angebliche Leaks zum Aussehen der PS5. Sony hat alle zurückgewiesen. - © Screenshot Youtube
Im Internet kursieren diverse angebliche Leaks zum Aussehen der PS5. Sony hat alle zurückgewiesen. - © Screenshot Youtube

Sowohl Sony als auch Microsoft werden mit ihren neuen Konsolen jedenfalls eine Leistungslücke zu Google schließen. Theoretisch stehen laut dem amerikanischen Internetgiganten jedem Stadia-Spieler 10,7 Teraflops Rechnerleistung zur Verfügung (Gleitkommaoperationen pro Sekunde - je mehr, desto besser). Rein nach der Papierform ist Stadia damit stärker als die aktuellen Topkonsolen Playstation 4 Pro (4,2 Tflops) und Xbox One X (6 Tflops).

Allerdings sind die nackten Zahlen mit Vorsicht zu genießen, da auch andere Faktoren die Leistung beeinflussen. Nach dem Start von Stadia im November hat es zuhauf Klagen darüber gegeben, dass nicht die versprochene 4K-Auflösung geliefert werde. Die Qualität der Spiele könne teilweise nicht einmal mit einer PS4 Pro oder Xbox One X mithalten.

Hinzu kommt das praktisch vorgegebene Problem der Spielverzögerung. Tests haben gezeigt, dass diese sogar unter hervorragenden Bedingungen (im 5G-Netz, das es in Österreich noch gar nicht flächendeckend gibt) im Vergleich zu lokalen Spielgeräten ungleich höher ist. Außerdem mehren sich die Beschwerden über Überhitzungsprobleme beim Spielen von Stadia via dem Streamingadapter Chromecast Ultra.

Natürlich steckt Google Stadia noch in den Kinderschuhen und wird nach der Anlaufzeit noch eine Weile brauchen, bis sich alles einspielt. Dennoch wird es wohl nicht leicht werden, an die Qualität der neuen Konsolen heranzukommen. Zumal von der Leistung her. Die PS5 wird angeblich über mehr als zwölf Teraflops verfügen, ein Wert, der auch für die Xbox Series X bereits offiziell bestätigt wurde.

Außerdem sind Sony und Microsoft derzeit dabei, ihre Cloud-Gaming-Dienste aufzufetten. Playstation Now ist einer der ältesten Mitspieler in der Branche, der Online-Service ging bereits 2014 an den Start. So wie Google Stadia hat PS Now zu Beginn mit Eingabeverzögerungen (Lags) und fehleranfälliger Grafik zu kämpfen. Anfang 2019 lagen die Nutzerzahlen weltweit bei gerade einmal 700.000 Spielern. Sony hat das PS Now Abo von 15 auf 10 Euro im Monat gesenkt und die Auswahl auf beachtliche 700 Spiele aufgestockt. Microsoft wiederum bastelt derzeit an seinem Cloudgaming-Service Xcloud, der ebenfalls 2020 starten soll und sich derzeit in der Testphase befindet.

An diese Leistungsstärke wird Nintendo auch im kommenden Jahr nicht herankommen. Da die große Stärke der Switch gerade in ihrer Mischung aus Heimkonsole und Handgerät liegt, wird Topleistung für das Spielen im Taschenformat nur schwer möglich sein.

Kommt die Nintendo Switch mit 4K-Auflösung?

Dennoch halten sich hartnäckig Gerüchte, dass die Switch, die derzeit maximal eine 1080p-Auflösung bietet, wenigstens auf diesem Gebiet den aktuellen Playstation- und Xbox-Modellen angepasst werden soll. Gerüchten zufolge soll noch 2020 eine Switch mit 4K-Auflösung auf den Markt kommen. Allerdings nur als Ausgabesignal für den Fernseher und nicht für das Handheld-Display. Das ist zwar weit von den 8K einer Playstation oder Xbox entfernt. Doch ist derzeit 4K ohnedies bis auf weiteres der breite Standard, an dem sich auch Stadia orientiert.