Electronic Arts ist vor allem für seine Sportsimulationen in Fußball oder American Football bekannt. Befasst sich der Spieleentwickler mit nicht ganz so verbreiteten Sportarten, wird es interessant. Zwar wird dort nicht so viel Geld hineingebuttert, dafür wird meist mit kleinen, aber feinen Leckerbissen aufgewartet. So auch in der neuen Eishockeysimulation "NHL 21".

Bei der - mittlerweile eingestellten - Rugby-Serie von EA konnten beispielsweise, zur Freude der Fans, Trainingsvideos von Weltmeister Australien freigeschaltet werden. Bei "NHL 21" sind es Videos des mehrfachen Weltmeisters Kanada, die den Spieler durch das Training führen. Das ist für Menschen, die Ballspiele auf dem Computer gewohnt sind, auch dringend nötig.

Wer zum ersten Mal mit der "NHL"-Reihe zu tun hat, wird die Steuerung nämlich gewöhnungsbedürftig empfinden. Denn geschossen wird nicht mit dem Drücken eines Knopfes. So wie man auch mit dem Hockeystock ausholen und schießen oder elegant ins Netz schlenzen würde, muss man auch am Controller ähnliche Bewegungen mit dem Stick ausführen, um den Puck zu schlagen. Ziemlich schnell zeigt sich, dass dieses System nicht nur erfrischend anders, sondern auch effektiver als das alternative Tastendrücken ist.

Zu spielen gibt es alles, was das Herz begehrt: klassisches Fünf-gegen-Fünf, Drei-gegen-Drei und sogar Duelle. Dazu kommen - EA-typisch - Lizenzen, Lizenzen, Lizenzen. Von den Vienna Capitals bis zu den New York Rangers, von Rafael Rotter bis Michael Raffl sind alle Teams und Spieler mit Fotos und Originaldressen dabei. Einen Online-Modus gibt es mit dem Hockey Ultimate Team auch, bei dem man sich sein persönliches Traumteam aufbaut. Ein Karrieremodus mit spannender Geschichte ist ebenfalls dabei, in dem man sich von der Nachwuchshoffnung zum Superstar emporarbeitet und dabei nicht nur gut spielen muss, sondern auch folgenreiche Entscheidungen etwa mit Trainern und Fans zu treffen hat.

Gegenüber Spielen wie "Fifa", "Madden NFL" oder "NBA" hat das Spiel allerdings einen grafischen Nachteil. Bewegungen und Gesichter sind lange nicht so gelungen wie bei den großen Spielebrüdern und wirken oft zu kantig. Doch das wird nicht zuletzt dank Lizenzen und guter Spielmechanik nicht nur für Eishockey-Fans zu verschmerzen sein.

Das Testmuster wurde der "Wiener Zeitung" vom Hersteller zur Verfügung gestellt.