Www. Für viele ist das wohl bekannteste Wikingerdorf immer noch Flake, doch ob der Zeichentrickheld Wickie oder Ragnar Lothbrok aus der Serie "Vikings" berühmter sind, darüber herrscht noch Uneinigkeit. Fakt ist allerdings, dass das derzeit erfolgreichste Computerspiel mit den "wilden Männern aus dem hohen Norden" zweifelsfrei "Valheim" heißt.

Das schwedische Entwicklerstudio Iron Gate Studio konnte sein "Open World Survival-Game" (in einer offenen Welt, die es zu entdecken gilt, muss der Held überleben), über fünf Millionen Mal verkaufen - und das, obwohl es immer noch im Betastadium ist. Im Schnitt bewegen sich über 150.000 Spieler gleichzeitig online in der virtuellen Landschaft, der Monatsrekord liegt derzeit bei über 400.000 Teilnehmern. Nicht nur schier endlose Welten, die es zu erkunden gilt, machen das Spiel interessant. Man muss sein Dorf bauen, Gegner besiegen und darf sich über allerhand nordische Mythologie freuen. Nach Ubisofts "Valhalla" also der nächste Ausflug in die Welt der Wikinger, wenn auch ein ganz anderer. Die Spielergemeinschaft hat in den letzten Wochen unglaubliche Bauwerke und Konstruktionen erstellt, Orte bewohnbar gemacht und Kämpfe geschlagen, die Mischung aus Erkundung, Kampf, Bau und Survival überzeugen.

Virtuelle Realitäten

Eine ganz aktuelle Entwicklung, die von vielen Spielern eingefordert wurde, die von den Entwicklern aber bisher nicht umgesetzt wurden, hat nun ein freier Entwickler, namens Brandon Mousseau umgesetzt und veröffentlicht. Das Spiel kann mit einem Zusatzpaket auch mit Virtual-Reality-Unterstützung, um es mit Headsets wie der Oculus Rift oder HTC Vive aus der Egoperspektive erlebt werden. Dank Mousseaus Erfindung "VHVR" kann man nun auch in der Egoperspektive spielen. Das Sichtfeld des Spielers dreht sich mit den eigenen Kopfbewegungen mit. Auch das Spiele-Interface wurde adaptiert und so lässt sich der Dialog, in dem Bauelemente angezeigt werden, frei schwebend im Raum platzieren. Diese Spieloption ist derzeit allerdings nicht für jedermann empfohlen, ist die Technik doch noch nicht ganz ausgereift und zudem sollte man über VR-Erfahrung verfügen, sonst bekommt man schnell einen flauen Magen. Nichtsdestotrotz zeigt sich in der VR-Umsetzung aber schon viel spannendes Potenzial.

Wer es lieber klassisch mag, dem wird das Grundspiel ausreichend Spaß und stundenlange Unterhaltung bieten. Im Netz finden sich unzählige Videos mit den besten Bauwerken und unglaublichen Konstruktionen. Da die Entwickler den Spielern hier ähnliche Freiheiten und Möglichkeiten bieten, wie es etwa beim bekannten "Minecraft" der Fall ist, scheinen der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Detailgetreue Nachbauten von "Game of Thrones’" Winterfell oder Bauwerken aus "Herr der Ringe" laden nicht nur zum Erobern, sondern auch zum Betrachten ein.

Natürlich darf auch genug gekämpft und gejagt werden, wie es sich im hohen Norden eben gehört. Immerhin müssen die Wikinger mit Nahrung und Unterschlupf versorgt werden. Und auch hier sind lange Märsche durch den Wald nicht langweilige Pflicht, sondern durchaus unterhaltsam und natürlich immer auch gefährlich. "Valheim" ist derzeit nur für PC verfügbar und kann über die Spieleplattform Steam bezogen werden. Pläne für eine Spielkonsolenversion für Playstation, Xbox oder Switch sind in absehbarer Zukunft nicht geplant, aber die Entwickler lassen sich diese Option natürlich noch offen. Dann ab in den Norden.