Zu den "zehn bemerkenswertesten Inszenierungen" des Vorjahres zählen nach Ansicht der Theatertreffen-Jury auch zwei (Ko-)Produktionen aus Wien: Neben Barbara Freys Akademietheater-Inszenierung von Anna Gmeyners "Automatenbüfett" wurde überraschend auch die freie Produktion "Name Her. Eine Suche nach den Frauen +" von Marie Schleef in Kooperation mit Ballhaus Ost (Berlin), Kammerspiele München und dem Kosmos Theater Wien für das 58. Theatertreffen ausgewählt.
Auch Online-Produktionen dabei

Ohne ein einziges Live-Treffen der siebenköpfigen Jury (Cornelia Fiedler, Wolfgang Höbel, Georg Kasch, Andreas Klaeui, Sabine Leucht, Petra Paterno und Franz Wille) sei dieses außergewöhnliche Theaterjahr begleitet worden, schilderte die Leiterin des Theatertreffens, Yvonne Büdenhölzer, bei der Video-Pressekonferenz, bei der die Juroren aus Wien, Berlin, Zürich, Hamburg, Köln und München zugeschaltet waren. 285 Inszenierungen in 60 Städten seien gesichtet worden, nur rund ein Drittel weniger als in normalen Theaterjahren. Nachdem es im Sichtungszeitraum (27. Jänner 2020 bis 5. Februar 2021) im Wesentlichen nur zwei längere Lockdown-freie Phasen (sechs Wochen vor dem ersten Lockdown sowie Sommer bis Ende Oktober) gegeben habe, wurden erstmals auch Produktionen zugelassen, die ihre Premiere online hatten. Mit "Der Zauberberg" des Deutschen Theaters Berlin und "Show Me A Good Time" von Gob Squad sind auch zwei dieser Produktionen nun in der Auswahl.
26 Inszenierungen hatten es auf die Diskussions-Liste geschafft, je 13 davon von Männern und Frauen. In die Endauswahl, die am Montag in einer siebenstündigen Videokonferenz beschlossen wurde, sind sechs Inszenierungen von Frauen gelangt. Die (zumindest) 50/50-Quote werde es auch in den kommenden beiden Jahren geben, führte Büdenhölzer aus. Vier Uraufführungen sind unter den zehn ausgewählten Produktionen, drei aus der freien Szene, und drei Theater(gruppen) sind erstmals mit dabei. Vom Schauspielhaus Zürich und vom Deutschen Theater Berlin wurden je zwei Produktionen eingeladen. (apa)