Die gute Nachricht: Das Osterfestival Tirol findet heuer trotz Corona statt - und tatsächlich zu Ostern. Das ist keine Selbstverständlichkeit nach den Unbilden der jüngeren Vergangenheit: Wurde die Veranstaltungsreihe 2020 in den Herbst verschoben, landete sie im zweiten Corona-Jahr im Virus-armen Sommer.

Die schlechte Nachricht lautet derzeit jedoch, dass Omikron weiterhin wütet und die Detailplanung darum auf tönernen Füßen steht. "Es ist alles schwer einzuschätzen", sagt Intendantin Hannah Crepaz. Einerseits in Bezug auf Künstler, die Quarantäne-bedingt ausfallen könnten. Andererseits hinsichtlich des Publikums: "Manche Menschen verstehen die starken Öffnungen nicht." Man werde den Gästen zu Masken raten, falls diese rund um Ostern nicht ohnehin Pflicht sind.

Szene aus Jan Lauwers’ "All the Good". - © Phile Deprez
Szene aus Jan Lauwers’ "All the Good". - © Phile Deprez

Die 17 Festivaltage ab 1. April sollen jedenfalls einen gewohnten Mix aus modernem Tanz und Performances, anspruchsvollen Filmen sowie Konzerten zwischen Alter und Neuer Musik bieten, Generalthema bildet das Verhältnis von Mensch und Maschine. Den Anfang macht "Uncanny Valley", ein Gastspiel des Rimini Protokolls: Der Autor Thomas Melle lässt sich als Rezitator eigener Werke durch ein Roboter-Double vertreten, ein hybrides Setting entsteht. Nimmt das Publikum den Androiden als Sprachrohr oder Widergänger des Literaten wahr? Das Ensemble Phace wiederum widmet sich mit Horacio Vaggione einem Pionier der elektronischen Musik; der Film "Krieg und Spiele" (Regie: Karin Jurschick) behandelt ein düsteres Hi-Tech-Thema, nämlich neben martialischen Computerspielen die Entwicklung von Kampfdrohnen. Zwischen Krieg und Friede bewegt sich das erste Gastspiel von Choreograf Jan Lauwers und seiner Needcompany: Unter dem Titel "All the good" lässt er eine Familie auf einen - tatsächlichen - Ex-Elitesoldaten Israels prallen. Ebenfalls auf dem Programm: Ein Auftritt des Bonner Ensembles CocoonDance, das unter dem Namen "Vis Motrix" in Gestalt von vier Tänzern einen "Organismus aus Mensch, Tier und Maschine" auf die Bühne bringen will.(irr)