Vince Ebert hat eine Mission: Der studierte Physiker aus Unterfranken, der seit drei Jahren in Wien lebt und laut eigenem Bekunden den Wiener Humor liebt, bricht in seinen Kabarettprogrammen eine Lanze für die Wissenschaft. Dazu passt der programmatische Titel seines aktuellen Solos "Make Science Great Again". Ob sich das in der allgemein vorherrschenden heimischen Wissenschaftsskepsis hier gut einfügt, sei dahingestellt. Sein Humor jedenfalls passt sehr gut nach Wien.

Der englischsprachige Titel leitet sich übrigens auch aus Eberts jüngerer Lebensgeschichte ab, hat er doch 2019 für ein Jahr in New York als Stand-up-Comedian Fuß zu fassen versucht. Jetzt aber ist er wieder da und erzählt seinem deutschsprachigen Publikum nicht nur von den Erlebnissen in Übersee, sondern er erklärt auch, was Wissenaft eigentlich ist und was sie kann- und was vor allem nicht. Da kommt natürlich auch Corona vor, aber auch deutsche Gründlichkeit auf der Toilette und amerikanische Ingenieurskunst. Er gleicht dabei die Mentalität seiner mitteleuropäischen Heimat mit der in den USA ab. Seinen Landsleuten hält er auch mehr als einen Spiegel vor. Und er zerpflückt genüsslich aus seiner Sicht kritikwürdige Auswüchse politischer Korrektheit. Denn in New York hat er auch gelernt, Widersprüch auszuhalten.

Ebert erklärt seinem Publikum auch aus seiner Position als Wissenschafter, warum es zumindest schwierig werden dürfte mit der grünen Energiewende. Vor allem aber bricht er das Ganze auf die wichtigste Frage herunter, die viele vor sich herschieben: Was ist wirklich wichtig? Das alles mit einem riesengroßen Augenzwinkern, unaufgeregt und sehr ironisch. Und so werden wir nicht nur gut unterhalten, sondern können dabei auch etwas dazulernen.