Alexander Pereira hat die Leitung der Oper "Maggio Musicale Fiorentino" in Florenz zurückgelegt. Der 75-jährige österreichische Kulturmanager, der seit 2019 das renommierte Theater leitet, zog somit die Konsequenzen aus einer gegen ihn laufenden Untersuchung der Florentiner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Veruntreuung von Geldern des Theaters und Geldunterschlagung. Laut Medienangaben hatte der Florentiner Bürgermeister Pereira bei einem Treffen am Freitag zum Rücktritt aufgefordert.
"Ich war ständig Angriffen ausgesetzt"
Pereira erklärte seinen Rücktritt mit "privaten Gründen". "Abgesehen davon, dass ich eine sehr schwierige Aufgabe hatte, war ich ständig Angriffen innerhalb und außerhalb des Theaters ausgesetzt, insbesondere von der Presse. Ich hatte also nie einen ruhigen Moment, und diese Situation hat dazu geführt, dass ich 20 Kilo abgenommen habe und Anfang Dezember in eine gesundheitliche Krise geriet", erklärte Alexander Pereira in einem Brief.
Der Kulturmanager soll in den nächsten Tagen von der Florentiner Staatsanwaltschaft vernommen werden. Neben Veruntreuung wirft die Staatsanwaltschaft Pereira auch Geldunterschlagung im Zusammenhang mit der Verwendung eines Teils eines Fonds in Höhe von 35 Millionen Euro vor, der von der Regierung in Rom zur Tilgung der in den vergangenen 15 Jahren angesammelten Schulden des Theaters ausgezahlt wurde.
Pereiras Anwalt unterstrich kürzlich, dass circa 60.000 Euro Ausgaben unter die Lupe genommen werden, dabei habe sein Mandant etwa zehn Millionen Euro an Sponsorengeldern zugunsten des Theaters gesammelt. Er sei bereit, der Staatsanwaltschaft weitere Informationen zu liefern. Pereira betonte, er arbeite "jeden Tag für das Wohl des Theaters".