Akram Khan setzt in "Desh" auf Nachhaltigkeit. - © R. Haughton
Akram Khan setzt in "Desh" auf Nachhaltigkeit. - © R. Haughton

St. Pölten. Akram Khan ist bekannt für seine abstrakten Gruppenchoreografien, in denen die Tänzer mit kaum zu übertreffender Schnelligkeit über den Boden wirbeln, um in Sekundenschnelle wieder innezuhalten - eines der stilistischen Markenzeichen des 1974 geborenen britischen Choreografen mit bengalischen Wurzeln. Seinen Bekanntheitsgrad steigerte Khan vor allem mit dem von ihm choreografierten Teil der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London 2012. Im Festspielhaus St. Pölten gastiert er am Samstag mit seinem Solo "Desh", also "Heimat", das er als bislang persönlichste Arbeit bezeichnet.

Akram Khan, der mit seinem Ensemble seit dem Jahr 2000 einen Traditionsmix zwischen indischem Khatak, japanischem Butoh und westlicher Pop-Ästhetik demonstriert, macht sich nun auf die Suche nach seiner Herkunft: "In einer Welt, in der alles erreichbar scheint, in der Ästhetik von Trends diktiert wird und Qualität sich an Gelegenheiten misst, wollte ich zu meinen Wurzeln zurückkehren, um etwas zu schaffen, das Dauer und Gültigkeit hat", so der Choreograf kürzlich in einem Interview.

Surreale Welt


Und mit "Desh" gelingt ihm eine opulente Reise in seine Heimat: Aus persönlichen Erinnerungen, Träumen und Mythen lässt Khan eine surreale Welt entstehen und entwirft gleichzeitig ein farbenprächtiges Bild von Bangladesch - thematisch changiert er zwischen Geschichten von nationalen Gegensätzen und kultureller Annäherung. Das Bühnenbild und das Kostümdesign zu "Desh" stammen übrigens von Oscar-Preisträger Tim Yip.