Michaela Ehrenstein überzeugt als Melina Mercouri. - © R. Bock
Michaela Ehrenstein überzeugt als Melina Mercouri. - © R. Bock

"Ich bin als Griechin geboren und werde als Griechin sterben. Herr Pattakos ist als Faschist geboren. Er wird als Faschist sterben." Diese markanten Worte über den damaligen Innenminister Griechenlands, als das Militärregime in Athen Melina Mercouri die Staatsbürgerschaft entzog, gehören ebenso zu den Höhepunkten ihres Lebens wie ihre Erfolge auf der Bühne und auf der Leinwand.

Dieses Leben rollt nun als Uraufführung an der Freien Bühne Wieden ab, als Interview mit Rückblenden im Flugzeug nach New York, wo sie 1994 ihrem Lungenkrebs erlag. René Rumpold, der Melina als junger Mann kennengelernt hat, mimt gekonnt den Reporter und neun Figuren aus ihrem Leben, weniger überzeugt er als Autor der Szenenfolge, die zu oft auf die Floskel "und dann, und dann" zurückgreift, aber kaum echte dramatische Akzente setzt.

Michaela Ehrenstein liefert dafür Intensität mit griechischem Akzent, eine Frau mit Haltung, die ihre Stimme erhebt - wenn auch nicht eine so verrauchte, wie sie die Mercouri hatte. Sie wirbelt mit blonder Perücke in der Rolle der griechischen Schauspielerin und Sängerin, die nach dem Sturz der Junta zur Kulturministerin avancierte und unter anderem die jährliche Kulturhauptstadt Europas
initiierte, im blauen Kleid über die Bühne.

Das Publikum genießt vor allem die Chansons, von denen jenes über die Kinder von Piräus unter dem Titel "Ein Schiff wird kommen" zum Evergreen geworden ist. Dass viel Publikum kommen wird, darf man der alles in allem sehenswerten Inszenierung von Vera Bernhauser wünschen.

theater

Melina Mercouri -
Meine letzte Reise.

Freie Bühne Wieden, bis 22. Jän