Vorhang und Bühnenhintergrund richten den Blick auf Wiesen und Felder der grünen Insel - Irland. Auch dort ist die Seele ein weites Land. Die wahren Gefühle kommen den Menschen nicht leicht über die Lippen, den Männern noch weniger als den Frauen, von denen es eine an Power locker mit zwei Männern aufnimmt.
Davon erzählt das Drama "Outside Mullingar", das gerade am Vienna’s English Theatre seine Kontinentalpremiere erlebte. Der Autor, John Patrick Shanley, US-Amerikaner mit irischen Wurzeln, bekam für sein Drehbuch zum Film "Moonstruck" (Mondsüchtig) den Oscar und für "Doubt" (Zweifel) den Pulitzer-Preis. Ken Alexanders Regie lässt den Ablauf des Stückes, zu dessen Reiz der irische Zungenschlag viel beiträgt, ganz natürlich, nicht einstudiert wirken.
"Outside Mullingar" erzählt von zwei Bauernfamilien, die - es geht um ein Stück Land - nicht gerade befreundet sind. Tony Reilly (Robert Whelan) hat Vorbehalte gegen seinen Sohn Anthony (Peter Ormond) und will seinen Besitz lieber einem Neffen übergeben. Das findet die gebrechliche Nachbarin Aoife Muldoon (Stephanie Fayerman) nicht in Ordnung, noch weniger aber deren resolute Tochter Rosemary (Millie Reeves), die Anthonys Erbe rettet, aber noch sehr viel Geduld aufbringen muss, bis der Träumer merkt, dass er mit ihr sein Glück machen kann. "Outside Mullingar pendelt zwischen realistischem Volksstück und romantischem Märchen, zieht dank seiner positiven Grundstimmung, vieler guter Pointen und vor allem dank großartiger Darsteller das Publikum nachhaltig in seinen Bann.
theater
Outside Mullingar
Vienna’s English Theatre
Wh.: bis 22. April