Mit Gags und Tanz versucht "Swing", der österreichischen Politik beizukommen. - © Werk X
Mit Gags und Tanz versucht "Swing", der österreichischen Politik beizukommen. - © Werk X

Was Trauriges, was Progressives. Ein bisschen was Freches oder vor allem nichts Kompliziertes. Was für ein Theaterabend darf es heute sein? Das aktionstheater ensemble lässt dem Publikum die Wahl. Und nach der Wahl? Kommt so oder so: "Swing: Dance to the Right". Das heißt: Es wird traurig und frech und nicht so kompliziert. Die 60 Minuten kurze und mindestens so kurzweilige neue Produktion von Martin Gruber (Regie und Text), Elias Hirschl (Text) und dem super straffen Ensemble hatte im Dezember Uraufführung in Dornbirn. Nun gastiert sie bis 24. Januar im ausverkauften Werk X.

Tanzschritte vorwärts und rückwärts, Arme links, Lächeln rechts. Michaela Bilgeri, Susanne Brandt, Isabella Jeschke, Nicolaas van Diepen und Martin Hemmer bleiben in Bewegung. In der Bewegung, erläutert van Diepen süffisant. Fasst sich zufällig an die Ohren und biegt sie nach vorne. Seine Überzeichnung des Sebastian Kurz ist nicht nur betörend eitel, sondern kippt ins verstörend Brutale.

Die Einsamkeit der Pinguine ("Pitsch Patsch") und die Einsamkeit der Nazis ("die wollen in den Arm genommen werden"), Sahne sagen ("wir sind doch hier in Österreich!") oder Schlagobers ("nicht in Oberösterreich"): Inhaltlich bewegt sich "Swing: Dance to the Right" zwischen allen Assoziationsketten des Alltäglichen. Gags, Gags, Gags. Dazu Musik und Tanz. Nach einer Bauchlandung bei allzu aneinander geschraubten rassistischen Ressentiments nimmt die Dramaturgie wieder Schwung auf. Also quasi: "Swing".