Wien. (vf) "Ich habe noch keine Pläne", sagte Manuel Legris, der Chef des Wiener Staatsballetts, am Donnerstag bei der Präsentation der kommenden Spielzeit. Nicht in Bezug auf das Programm der Spielzeit 2018/19 natürlich, sondern auf die Frage nach seiner persönlichen Zukunft, da er, wie auch Staatsopernchef Dominique Meyer, 2020 das Haus am Ring verlassen wird. Wer sein Nachfolger sein wird, ist noch nicht bekannt.

Ohne Kitsch


Die Saison startet das Staatsballett am 10. November mit "Sylvia" in der Musik von Leo Delibes, das zuletzt 1985 an der Staatsoper zu sehen war. Legris wird nach "Le Corsaire" zum zweiten Mal ein abendfüllendes Ballett choreografieren, das "weder altmodisch noch kitschig" sein wird. Mit dem Libretto habe er aber noch Probleme. Am 14. April 2019 folgt die Premiere von "Forsythe, Van Manen, Kylian", in der laut Legris "Meisterwerke" dieser Choreografen zu sehen sein werden. Im Juni steht die inzwischen schon bewährte "Nurejew-Gala" auf dem Programm. Danach wird im Lauf der Spielzeit eine traditionelle "Coppelia" von Pierre Lacotte und die Uraufführung "Peter Pan" von Vesna Orlic an der Volksoper gezeigt.

Mit der aktuellen Saison ist Legris sehr zufrieden, das Japan-Gastspiel mit 9600 Besuchern ein weiterer Erfolg. Eine positive Bilanz zieht auch Simone Wohinz, die kaufmännische Geschäftsführerin: Mit Stichtag 22. Mai liegt die Auslastung in der Staatsoper bei 97,94 Prozent (nach 97,66 Prozent im Vorjahr). In der Volksoper ist jedoch ein Besucherrückgang zu verzeichnen: von 85,74 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 72,88 Prozent. Der Grund dafür liege laut Wohinz vermutlich darin, dass es aufgrund der Japan-Tournee eine Premiere weniger gab und die Repertoirestücke vermehrt gezeigt wurden.