Bregenz. (irr) Es war einer ihrer ersten Schritte am neuen Dienstort: Noch bevor Elisabeth Sobotka 2015 offiziell als Bregenzer Festspiel-Chefin begann, stellte sie die Weichen für eine Uraufführung am Bodensee. Das Herzensprojekt erblickt nun in diesem Sommer das Licht der Bühne, und dem bisher opernlosen Thomas Larcher ist ein Wurf zuzutrauen: Der Tiroler hat sich als Schöpfer avancierter, aber griffiger Orchesterwerke einen Namen gemacht. Sein erstes Musiktheater basiert auf dem Briefroman "Das Jagdgewehr" des Japaners Yasushi Inoue (1949) und kreist um ein delikates Beziehungsgeflecht. Regie führt Karl Markovics, der ebenfalls sein Operndebüt gibt und mit Sängern wie Mark Padmore arbeitet. Dreimal ist das Werk ab 15. August auf der Werkstattbühne zu sehen.

"Carmen"-Karten noch zu haben


Im Zentrum der Festspiele steht freilich wieder die Bühne am Bodensee: Wie im Vorjahr erklingen die Ohrwürmer der "Carmen", ab 19. Juli dargereicht in der Regie von Kasper Holten. Tags davor startet das Festival mit einer Rarität, nämlich "Beatrice Cenci" vom jüdischen Exilanten Berthold Goldschmidt. Das Werk über eine blutige Renaissance-Familienfehde gehörte 1949 zu den Siegern eines britischen Opernwettbewerbs, gelangte aber erst 39 Jahre später zur Aufführung. Das Bregenzer Festspielhaus zeigt es in einer Regie von Johannes Erath. Die 33 Festivaltage bietet zudem Astor Piazzollas Tango-Oper "María de Buenos Aires", ein Gastspiel des hochgelobten Puppentheaters "Böhm", den "Barbier von Sevilla" in einer Opernstudio-Produktion sowie Konzerte der Wiener Symphoniker und des Symphonieorchesters Vorarlberg. Drei Viertel der Tickets sind verkauft, doch noch für alle Produktionen Karten zu haben. Der weitere Fahrplan für die Seebühne: 2019 und ’20 gehört sie dem "Rigoletto", gefolgt von zwei Sommern mit "Madama Butterfly".