
Der Titel ("Laut") ist Programm bei Nina Hartmanns neuem Solostück, das eher im Bereich Comedy denn Kabarett zu verorten ist. Weil es darin sehr viel privaten Ulk und wenig aus dem Bereich Politik- oder Gesellschaftskritik gibt. Stattdessen plaudert die resche Tirolerin ungeniert nicht nur über ihre schwerhörige Oma, sondern spart auch nicht mit Sextipps und Bettgeschichten.
Dazwischen erzählt sie auch verschiedenste - teils ins Absurde abgleitende und doch denkbare - Alltagssituationen, in denen der Lärm und sein Widerpart, die Stille, stets eine besondere Rolle spielen (daher auch der Programmtitel). Und ja, eines darf dabei natürlich nicht fehlen: der Lärmerzeuger Nummer eins unserer Zeit - ihr Handy.
Sich selbst nicht
allzu ernst nehmen
Über weite Strecken geht es auch diesmal also um die liebe Familie einerseits und deren verhinderte Gründung andererseits, sprich: um die Partnersuche. Ein Thema, mit dem Nina Hartmann und ihr Publikum schon vom letzten Programm vertraut sind. Nicht, dass die große Brünette keinen Mann finden würde - es sind halt nur immer wieder die falschen. Das Gute dabei ist allerdings, dass sie daraus viele Gags schöpfen kann (und wenn sie nicht wahr sind, dann zumindest gut erfunden).
Und sie wäre nicht Nina Hartmann, würde sie dabei nicht ihren bereits bekannten Stil weiter kultivieren: Neben ihrem krachenden Tiroler Dialekt ist das vor allem jener naiv wirkende Doch-nicht-Blondinen-Humor, der ihre spitze Zunge vordergründig so harmlos erscheinen lässt. Und so ist auch dieser Abend voller schelmischer Sickerwitze. Nina Hartman weiß schließlich genau, was ihr Publikum von ihr erwartet - unter anderem auch, dass sie auch sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Und das gelingt ihr besonders gut.
Comedy
Nina Hartmann: Laut
Wh.: 25.10. AK-Saal St. Pölten,
4.11. Kulisse Wien,
15.11. Kornspeicher Wels