Wien. Billy Wilder Superstar: Das Österreichische Filmmuseum widmet Wilder derzeit eine umfassende Retrospektive, die noch bis 12. Jänner 2022 in der Albertina in Wien zu sehen ist und bei der die Schlüsselwerke des Regisseurs und Drehbuchautors auf dem Programm stehen.

Darunter befinden sich auch "Manche mögen‘s heiß" (1959), Wilders Welterfolg mit Marilyn Monroe, "Sunset Boulevard" (1950) oder "Das Apartment" (1960), für den es fünf Oscars gab. Außerdem sind im Filmmuseum auch seine frühen Arbeiten zu sehen, als Wilder noch in Deutschland Filme drehte, etwa "Menschen am Sonntag" (1930) oder "Emil und die Detektive" (1931). Der als Samuel Wilder in Österreich-Ungarn geborene jüdische Autor und Regisseur floh 1934 vor den Nazis in die USA und eignete sich sofort die Sprache seiner neuen Heimat an, mit viel Gespür für die Redewendungen des Alltags, die er auf der Leinwand zu besonderen Pointen formte. Wilders Drehbücher brachten ihm unzählige Preise, sein Sprachwitz war und ist bis heute unübertroffen. Das Wichtigste für Wilder war dabei sein Mantra: "Du sollst nicht langweilen." Und darauf basierend die wichtigste Faustregel zur Frage: Was macht einen guten Film aus? "Erstens: Ein gutes Drehbuch. Zweitens: Ein gutes Drehbuch. Drittens: Ein gutes Drehbuch."

Von Wilder stammt auch der viel zitierte Satz: "Man kann aus einem guten Drehbuch einen schlechten Film machen, aus einem schlechten Drehbuch aber niemals einen guten Film." Mit außergewöhnlichem Gespür für Rhythmus und flüssige Konstruktion wurde Wilder zu einem Regisseur, der viele Filmklassiker produzierte und seinen satirischen, europäischen Blick mühelos mit den Anforderungen des US-Unterhaltungskinos verband.

Obwohl man Wilder zuallererst mit seinem komödiantischen Talent assoziiert, hatte er auch Talent im ernsten Fach, etwa bei "Double Indemnity" (1944), "The Lost Weekend" (1945) oder "Sunset Boulevard" (1950). Kapitalismuskritik und Doppelmoral handelte er in "One, Two Three" (1961) oder in "Kiss Me, Stupid" (1964) ab.