Im Dezember 2001 verschärfte die US-Regierung ihren "Krieg gegen den Terror". Das hatte fatale Folgen für den erst 19-jährigen Murat Kurnaz, den die Amerikaner bei einem Flug von Pakistan nach Deutschland festgenommen hatten. Murat, der bei seinen Eltern in Bremen lebte, wurde ohne Prozess und ohne Beweise in Guantánamo inhaftiert. Erst 2006 wurde er freigelassen, was zuallererst seiner leidenschaftlich kämpfenden Mutter Rabiye (Meltem Kaptan) zu verdanken war. Der Höhepunkt von Rabiyes Freiheitskampf um ihren Sohn: Ihr Anwalt brachte ihren Fall nach Washington und erwirkte einen Haftprüfungsantrag vor einem Bundesgericht: Murat Kurnaz gegen George W. Bush.

Diese wahre Geschichte hat der deutsche Regisseur Andreas Dresen ("Halbe Treppe") nun überzeugend verfilmt. Dresens Umsetzung im Stile eines Dokudramas ist versetzt mit einem ordentlichen Schuss Humor, den eine Geschichte wie diese auch bitter nötig hat. Hervorragend besetzt, ist "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" am Ende auch eine Art von Hoffnungsträger: Der Film behauptet in seiner ganzen Energie nämlich, dass es einem einzelnen Menschen doch möglich ist, die Welt zu verändern.