Horror aus Österreich: "Family Dinner" ist ein stilles, aber gruseliges Drama, bei dem immer wieder das Essen im Vordergrund steht. Claudia (Pia Hierzegger), eine Autorin und Ernährungsberaterin, zaubert erlesene Köstlichkeiten auf den Tisch, wofür sie jedoch nur spärliche Anerkennung erntet. Ihre übergewichtige Nichte Simone (Nina Katlein) darf nichts essen (Diät!), ihr verstörter Sohn Filipp (Alexander Sladek) will nicht, und Claudia selbst hungert sich mit ihrem Mann (Michael Pink) fastend dem nahen Osterfest entgegen. Bei einer der vielen Rezeptideen ist es übrigens vorzuziehen, wenn sich der Appetit in Grenzen hält. Da verschlägt es selbst den hartgesottensten Essern den Magen.
Düstere Atmosphäre
Es ist ja ein Kennzeichen vieler Horrorfilme, dass sich Momente von Langeweile und Grausamkeit abwechseln. Zum Teil trifft das auch auf "Family Dinner" zu. Autor/Regisseur Peter Hengl lässt sich viel Zeit, um eine düstere Atmosphäre einsickern zu lassen. In der ersten halben Stunde geschieht im Grunde gar nichts, sieht man davon ab, dass die vier Protagonisten ihre Neurosen offenbaren.
Aus diesen seelischen Dellen entwickelt sich dann ein angemessen grotesker Showdown, der bei Fans des Horror-Genres gewiss Anerkennung erntet, bei anderen Filmfreunden aber wohl eher nicht. Immerhin verzichtet Hengl darauf, das viele Blut, das im Finale fließt, splattermäßig über die Leinwand rinnen zu lassen. Der wahre Horror entsteht in den Köpfen des Publikums.