So kombiniert man Arbeit und Vergnügen: Der Griechenland-Liebhaber Thomas Stipsits reiste nach Griechenland, um dort "Griechenland" zu drehen; eine sonnige Wohlfühlkomödie aus österreichischer Produktion. Der Kabarett- und Schauspiel-Star Stipsits spielt einen Wiener Hoteliers-Sprössling namens Johannes. Dieser entwickelt sich vom unterwürfigen Biedermann zum selbstbestimmten Charakterkopf, wobei die entscheidende Katharsis, erraten, in Griechenland stattfindet.
Eine Erbschaft steht am Beginn dieser heiter-melancholischen Johannes-Passion. Als die Nachricht darüber ins Haus flattert, erfährt der 38-Jährige, dass ihm seine dominant-despotischen Eltern (Mona Seefried & Erwin Steinhauer) sein Leben lang etwas vorgespielt haben. Johannes entstammt nämlich einem hellenischen Urlaubsflirt seiner einst sehr sinnlichen Mama. Sein wahrer Vater ist nun auf einer Insel dahingeschieden, hat den Sohnemann aber noch als Erben eingesetzt. Der Wiener macht sich auf den Weg nach Hellas, gerät dort jedoch rasch in ein Netz freundlich-verschlagener Intrigen. Die Einheimischen haben nämlich ihre eigenen Vorstellungen über den Umgang mit der Hinterlassenschaft. Doch der Widerstand macht Johannes stark. Er entdeckt eine Eigenschaft an sich, die er noch nicht kannte. Selbstbewusstsein.
"Griechenland" entstand pandemiebedingt in zwei Abschnitten mit zwei Regisseurinnen. Eva Spreitzhofer schenkte den Wiener Passagen Spuren einer urbanen Satire. Claudia Jüptner-Jonstorff betont in den Griechenland-Sequenzen eher die schwankhaften Elemente. Beide stützen sich auf Hauptdarsteller und Co-Autor Thomas Stipsits, der erst mit servilem und dann mit souveränem Charme ans Werk geht. Das ganze Ensemble (u. a. Claudia Kottal, Andreas Vitásek, Margarethe Tiesel und Katharina Straßer) spielt mit lustvollem Elan Komödie.