Sterne unter der Stadt. Regisseur Chris Raiber hat bei seinem Spielfilmdebüt einen ebenso surrealen wie gefühlsbetonten Film geschaffen, in dessen Zentrum Alexander steht, der bei seiner Großmutter aufwuchs und jeden Sonntag seinen Vater in den Unterwelten der Wiener U-Bahn besucht. Als Erwachsener (Thomas Prenn) arbeitet Alexander dann folgerichtig beim Fundbüro der Wiener Linien im Untergrund der Station Universität (Schottentor) und begegnet dort Caro (Verena Altenberger). Alexander kann sein Kindheitsversprechen, sich niemals zu verlieben, nun nur mehr schwer einhalten. Zugleich wird er von Caro viermal erschossen und muss den Winter in den Sommer holen. Denn Caro, diese lebenslustige Person, die Alexanders Leben auf den Kopf stellt, hat ein Geheimnis, dass der Liebe der beiden schon bald ganz andere Vorzeichen verpassen wird. Ein Film mit wohl dosiertem Drama, die neben Alexander und Caro noch eine dritte Hauptdarstellerin hat: Noch nie wurde die Wiener U-Bahn so elegant gefilmt.

Sonne und Beton. Seinen Podcast kennen viele Leute. Der deutsche Comedian Felix Lobrecht ist in der Berliner Gropiusstadt aufgewachsen und erzählt davon in seinem Roman "Sonne und Beton". Nun kommt nach der Berlinale-Premiere die Verfilmung des Bestsellers ins Kino. In rund zwei Stunden nimmt einen der Film mit zu zerrütteten Familien und ziellosen Männern, zu Hochhausschluchten und Hinterzimmerdeals, zu freundlichen und weniger freundlichen Menschen. Es braucht nicht viel für jugendlichen Unsinn: Die Kids im Berliner Problembezirk Neukölln zündeln gern mit ihrer juvenilen Unschuld, doch manchmal gehen sie eindeutig zu weit. In der Gropiusstadt, einer Hochhaussiedlung mit Ghetto-Charakter, beschließen ein paar Jungs anno 2003, die neuen Computer ihrer Schule zu stehlen und für schnelles Geld zu verhökern, denn die Kohle brauchen sie für ihre Dauerdröhnung aus Drogen und Alkohol. "Sonne und Beton" zeigt überzeugend, wie die Welt der Jugendlichen in Berlin gestrickt ist.