Eine junge Frau legt ihr Baby vor der Babyklappe eines Krankenhauses ab, und die dahinter agierenden Männer haben zwar das Wohl des Kindes im Sinne, aber gegen Bares: Das abgegebene Baby soll für zehn Millionen Won, das sind etwa 8.000 Euro, an ein Paar verkauft werden; als die Mutter, wie sich herausstellt eine Prostituierte, die den Vater des Kindes ermordet hat, am Tag darauf ihr Kind zurückhaben will, verkomplizieren sich die Dinge. Als sie von dem geplanten Verkauf erfährt, ist ihr doch das Geld lieber als das Kind und sie macht sich mit den zwei Menschenhändlern auf, ein geeignetes Käuferpaar zu finden.

"Broker" des japanischen Regisseurs Kore-eda Hirokazu ("Shoplifters") hört sich zunächst nach einer wilden Räuberpistole an. Doch der Film entpuppt sich als stets zärtlich inszeniertes Melodram, in dem die Figuren allesamt mit Sympathie davonkommen, obwohl sie durch die Bank kriminell sind. Diese Figurenzeichnung, die der Regisseur schon in anderen Filmen gezeigt hat, ist begründet in Hirokazus Humanismus: Bei ihm sind auch die Bösen keine Schurken klassischer Natur, es gibt reichlich Raum für Zwischentöne und Variationen.