Mitten in der Wüste im Südwesten der Vereinigten Staaten liegt Asteroid City. Diese winzige Stadt, die sich durch ihren Meteoritenkrater und ihr astronomisches Observatorium einen Namen gemacht hat, bereitet sich darauf vor, an diesem Wochenende im Jahr 1955 Gastgeber für die Junior Stargazer Convention zu sein. Soldaten, Wissenschaftler und Eltern aus dem ganzen Land kommen zusammen, um die spektakulären Erfindungen begabter Schüler zu entdecken. Als Augie Steenbeck (Jason Schwartzman) die Schauspielerin Midge Campbell (Scarlett Johansson) kennenlernt, stören Außerirdische die Party. Und auch sonst regiert das Chaos. Da zünden mitten in der Wüste Atombomben, da brechen Vater-Sohn-Konflikte offen hervor, da finden all diese Vorkommnisse zugleich auch in einem New Yorker TV-Studio statt, inszeniert als Fernsehshow, mit den gleichen Schauspielern wie in der Wüste. Wer sich darunter wenig vorstellen kann, dem sei gesagt: Es handelt sich schließlich um einen Wes-Anderson-Film. Da sind solche Absurditäten ganz normal. Symmetrische Einstellungen, pastellfarbene Fotografien und minimalistische Darbietungen der Schauspieler - die Handschrift des texanischen Regisseurs ist schon bei den ersten Aufnahmen von Asteroid City zu spüren.
Das ist auch ein bisschen das Problem dieses Filmemachers, der - und das wird in "Asteroid City" besonders gut sichtbar - im Grunde immer denselben Film dreht. Sein trockener Humor, die stilistische Zuspitzung seiner Bilder, all das hat man bei Anderson schon enthusiastischer gesehen. Vielleicht hat man sich an ihn aber auch schon ein bisschen zu sehr gewöhnt, was immer schlecht ist für einen Künstler.

Maya Hawke, Tochter von Ethan Hawke und Uma Thurman, gilt als aufstrebender Hollywood-Star. Wes Anderson gab ihr eine Rolle in "Asteroid City".
- © Katharina SartenaNach der Welt der Pfadfinder, der Luxushotels und des Journalismus wendet sich Wes Anderson in diesem als Liebesgeschichte inszenierten Science-Fiction-Werk nun den UFOs zu. Begleitet wird der Film mit seiner Retro-Ästhetik von der Musik des mehrfach ausgezeichneten Komponisten Alexandre Desplat, mit dem Anderson bereits seit "The Fantastic Mr. Fox" (2009).

Tom Hanks (mit Ehefrau Rita Wilson) ist ebenfalls Teil des Star-Casts von "Asteroid City", der Film kommt schon Mitte Juni in unsere Kinos.
- © Katharina SartenaBeeindruckend ist jedenfalls der Cast, den Wes Anderson verpflichten konnte: Jason Schwartzman und Scarlett Johansson spielen die Hauptrollen der beiden Liebenden, neben Tom Hanks, Jeffrey Wright, Tilda Swinton, Brian Cranston, Adrien Brody, Margot Robbie und Steve Carell. Das muss man neidlos anerkennen: Wenn es einen Regisseur gibt, mit dem jeder arbeiten will, dann ist das Wes Anderson. In Cannes gab es dafür - freundlichen - Applaus.