Craig, Mara im Bad.
Craig, Mara im Bad.

(az) Als "Verblendung" im eleganten Stil inszenierte Regisseur David Fincher seine Verfilmung des ersten Teils von Stieg Larssons "Millennium"-Trilogie: Dass der Star-Reporter Mikael Blomkvist (Daniel Craig) auf einer schwedischen Insel für einen pensionierten Konzernchef das Verschwinden seiner Nichte vor vier Jahren aufklären soll, ist zugleich Boden für die Geschichte der Hackerin Lisbeth Salander (Rooney Mara), mit deren Hilfe er einer Serie von Frauenmorden auf die Spur kommt - und der Motor für ein düsteres Bild von Machtmissbrauch und Intrigen vor dem Hintergrund eines Genrefilms.

Salander als zerbrechliches, aber unverwüstliches Geschöpf ist in ihrer widerspenstigen Art immer noch die interessanteste weibliche Rächer-Figur und auch der Plot ist verzweigt genug, um sich nicht zu erschöpfen. Denn Finchers Film ist nun mal auch das Remake der Arbeit von Niels Arden Oplev vor zwei Jahren. Mit ungleich größerem Budget und im typischen Mix von Klarheit und Understatement zelebriert Fincher hier seine Diktatur des Stils, schafft die Täuschung aber nicht komplett: Ein zehn Mal so teurer Film ist noch lange nicht zehn Mal so gut.