(greu) Ein dritter Frühling, zwei Liebende jenseits der 80 und über ihnen dunkle Wolken der eigenen Endlichkeit: "Anfang 80" von Sabine Hiebler und Gerhard Ertl erzählt von Liebe und Zärtlichkeit im Alter, aber auch von Krankheit, Selbstbestimmung und Tod.

Rosa (Christine Ostermayer) und Bruno (Karl Merkatz) haben sich auf ihre alten Tage frisch verliebt, das ist ganz zufällig passiert. Allein: Rosa hat Krebs und wird bald sterben. Dennoch verlässt Bruno für Rosa seine Frau (Erni Mangold) und bezieht mit ihr eine eigene Wohnung; als sich Rosas Zustand verschlechtert, fühlt sich Bruno bald überfordert.
"Anfang 80" zeigt, dass alte Menschen ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Sex und Zuneigung haben, illustriert aber auch ihre Außenseiter-Rolle in der Gesellschaft. Der Film ist ein Plädoyer für Selbstbestimmung und Freiheit, aber leider vertraut das Regieduo seinen - großartig agierenden - Darstellern nicht. Sonst wäre die dick aufgetragene, schnulzige Musik geblieben, wo sie hingehört: in Rosamunde-Pilcher-Schnulzen, nicht ins Kino.