Es war nicht das erste Mal, dass Alain Resnais als Basis für seine Filme ein Theaterstück des Briten Alan Ayckborn wählte - schon "Coeurs" (2006) oder "Smoking/No Smoking" (1993) beruhten auf dessen Vorlagen. Resnais sah sich nicht als Autorenfilmer, er suchte stattdessen gerne die Kollaboration und Konfrontation mit fremden Stoffen, die er dann meisterlich interpretierte.

Diesmal erwählte er das Boulevardstück "Life of Riley". Eine probende Theatertruppe ereilt die tragische Nachricht, dass ihr Freund und Kollege George Krebs hat und bald sterben wird. Gerade die Schauspielerinnen Kathryn (Sabine Azéma), Tamara (Caroline Sihol) und Monica (Sandrine Kiberlain) trifft das hart, sie wollen ihn bis zum Tod begleiten, geraten dabei aber untereinander in Zank und Eifersüchteleien. Was nicht ohne Auswirkungen auf ihre Ehemänner bleibt. George indes tritt im Film kein einziges Mal auf, es wird nur über ihn gesprochen.

Resnais inszeniert auch diesmal überaus theatralisch, trifft jene Szenen, die von Situationskomik leben, punktgenau. Die Anordnung seiner sanft schablonenhaften Figuren in einer komplexen Mise-en-scène ist eine Spezialität dieses Filmemacher gewesen und funktioniert dank des eingespielten Ensembles klaglos. Allein: Die frühere Verve hatte Resnais in seiner letzten Arbeit nicht mehr. Sie wirkt eher wie eine entspannte Rückschau auf das Leben.