Er hat die Schnute schon gezogen, da war das Selfie noch ein Nischenprodukt: Derek Zoolander (Ben Stiller) konnte mit seinen geschürzten Lippen, später mit dem Fachbegriff "Duckface" geehrt, vor 15 Jahren sogar Schurken aufhalten. Nun ist das himmelschreiend dämliche Männermodel mitsamt seinem Kollegen Hansel (Owen Wilson), der auch nicht gerade ein intellektueller Überflieger ist, zurück. Die Fortsetzung der Modesatire "Zoolander" heißt gemäß Fashion-Idiom auf Chanel-Parfums anspielend "Zoolander Nr. 2". Derek Zoolander hat sich nach einem selbstverschuldeten Schicksalsschlag (er hat mit Büchern zu tun, was seinem Misstrauen gegenüber Bildung nicht geholfen hat) aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, ebenso wie Hansel. Beide bekommen eine Einladung zu einer Comeback-Modeschau, die Zoolander dazu nützen will, seinen entfremdeten Sohn zurückzugewinnen. Bald stellt sich heraus, dass sie beide in eine Falle getappt sind, die von Zoolanders altem Erzfeind, dem Exzentro-Designer Mugatu (Will Ferrell, nur echt mit ausgestopftem Partnerlook-Pudel) ausgelegt wurde, und mit der es seinem Sohn und der ganzen Modeelite an den stylishen Kragen gehen soll. Hilfe erhalten Zoolander und Hansel von Europol-Agentin Schrägstrich Ex-Bademodenmodel Valentina (Penelope Cruz).

"Zoolander Nr. 2" ist ein trefflich anspruchsloser Spaß geworden, der aber mit seiner ehrlichen Albernheit und den überreichen Kurzauftritten von Celebritys aller Art (Sting! Justin Bieber! Valentino!) ein wohliges Retrogefühl in Richtung 90er auslöst. Ein Kunstgriff, den die Mode ja auch gerne nützt.