Die Erde vor 22.000 Jahren: Während der kältesten Eiszeit im Jungpaläolithikum gab es eine archäologische Kultur mit dem Namen Solutréen, benannt nach der französischen Ortschaft Solutré.
Die Ureinwohner hatten bereits fortschrittliche Werkzeuge aus Stein und Knochen gefertigt. Also eine durchaus interessante Frühzeit, die eines Themas wert wäre.
Märchen ohne Plot
Doch "Alpha", der zuerst tatsächlich "The Solutrean" heißen sollte, beschränkt sich auf eine Art Märchen ohne nennenswerten Plot. Das Drama lebt hauptsächlich von visuell bestechenden Bildern, abseits der CGI-Effekte. Im Mittelpunkt stehen ein Wolf und ein junger Höhlenmensch. Als eine Jagdexpedition missglückt, stürzt er (Kodi Smit-McPhee) von hohen Felsen, wird von der Familie für tot erklärt, muss unter schwierigen Bedingungen allein versuchen, den eisigen Weg nach Hause zu finden. Bei seinem Kältetrip reift er zum Mann. Er muss also zum Alpha-Tier heranwachsen.
Als er auf einen vom Rudel verstoßenen, verwundeten Wolf trifft, pflegt er ihn gesund, statt ihn zu töten. Daraus entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft. Obwohl durchaus mit respektvollem Ernst geschildert, liegt der Fokus auf Emotionalität. Auch etwaige Authentizität leidet an zu glatt gebügelten Details. Es bleibt also beim sehenswerten Augenschmaus. Mit "The Revenant" kann das Survival-Drama nicht mithalten, dafür lässt er Roland Emmerichs prähistorisches "10.000 BC" locker hinter sich.
Das deutsche Feuilleton ist in Aufregung: Daniel Barenboim, Dirigent, Pianist, Orchestergründer, Chefdirigent der Staatskapelle Berlin auf Lebenszeit...
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