Es sollte also doch nichts werden mit der Österreich-Uraufführung von HK Grubers neuem Konzert für Perkussion und Orchester "into the open . . .". Bereits im Sommer 2011 hätte das Werk in Grafenegg aus der Taufe gehoben werden sollen, wurde aber nicht rechtzeitig fertig. Und als es nun endlich im Konzerthaus präsentiert werden sollte, wurde Solist Martin Grubinger justament durch eine sommerliche Verletzung an der Einstudierung gehindert. So gab es stattdessen die Wiederbegegnung mit Grubers bereits 1982/83 entstandenem Schlagwerkkonzert "Rough Music". Gemessen an der Schlüsselrolle, welche Perkussionsinstrumente bei der Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten in der Musik des 20. Jahrhunderts spielten, ist Grubers Werk unzweifelhaft traditionell.

Händchen für die Balance


Dennoch hat der Schöpfer des "Frankenstein!!" eine Hand für kulinarische Instrumentierung und fein austarierte klangliche Balance, die auch von den sensibel begleitenden Wiener Symphonikern unter dem 29-jährigen Krzysztof Urbañski gekonnt umgesetzt wurde. Die rhythmische Präzision eines Martin Grubinger konnte das Orchester in Dvořáks Siebenter Symphonie, die nach der Pause geboten wurde, allerdings nicht aufbringen. Im Kopfsatz kamen nicht nur die rhythmisch markanten Bläser-Einwürfe am Anfang der Durchführung zu spät, auch die melancholischen Flötensignale am Satzende gerieten etwas unsicher. Wollten die Symphoniker dem durchwegs mit klaren Bewegungen agierenden Shootingstar aus Polen einen schweren Start bereiten?

Konzert

Martin Grubinger (Perk.)

Wiener Konzerthaus