Magdalena Ko ená begeisterte in der Staatsoper mit einem Liederabend. - © imago/CTK Photo
Magdalena Ko ená begeisterte in der Staatsoper mit einem Liederabend. - © imago/CTK Photo

Es war ein Konzert ganz ohne Getue, das Magdalena Kožená und Mitsuko Uchida am Mittwochabend bestritten: Mitunter tut es gut, zwei Künstlerinnen ohne divenhafte Exzentrik und Star-Allüren bei der Arbeit zu sehen. Als nüchterne Ernsthaftigkeit ließe sich der Geist beschreiben, der den Liederabend in der Wiener Staatsoper prägte.

Statt kulinarischer Schmankerln hatten sich die Sängerin und die Pianistin ein Programm vorgenommen, das bevorzugt Bohrungen in tiefere Seelenschichten unternahm. Schumanns minimalistisch-dramatische "Gedichte der Königin Maria Stuart" präsentierte Kožená mit schlanker Stimmgebung, begleitet von Uchidas in ihrer Zurückhaltung stets sanglicher Melodieführung.

Auch die komplexeren Klavierparts von Debussys "Chansons de Bilitis" erklangen unter den Händen der Mozart-Spezialistin mit selbstverständlicher Simplizität, während die Mezzosopranistin die erotischen Gesänge in klassizistischer Klarheit gestaltete. So sehr solch nüchterner Strenge gegenüber interpretatorischer Willkür der Vorzug gegeben werden muss, fehlte es in Debussys zauberhaften "Ariettes oublieés" doch mitunter an tänzerischer Leichtigkeit und Flexibilität. Und konnten lebhafte Stücke wie Mahlers "Blicke mir nicht in die Lieder" von der präzisen Deklamation der Sängerin profitieren, so überwog selbst in den Rückert-Liedern noch die Sachlichkeit gegenüber der Expression.

Immerhin: Genuin Dramatisches wie Olivier Messiaens "Um Mitternacht" aus den "Poèmes pour Mi" - aber auch Schumanns "Nussbaum" als Zugabe - ließ
Kožená Mezzo in der Höhe erstrahlen.

konzert

Magdalena Kožená (Mezzosopran)

Mitsuko Uchida (Klavier)

Werke von Schumann, Debussy, Mahler und Messiaen

Wiener Staatsoper