Ganz so entspannt wie auf ihrer gemeinsamen Debüt-CD "Fürs Erste amoi . . . (live)" präsentieren sich die Entspannten auf ihrem zweiten Werk nicht mehr. Da geht es zum Teil schon ein bisschen hantiger zu, wenn die alten Herren (dem jugendlichen Rezensenten sei diese Bezeichung verziehen - aber sie sind es halt doch schon, fast zumindest) gemeinsam musizieren und sich mit der Welt als solchen auseinandersetzen.

Stilistisch kann man sie nicht wirklich festmachen, da ist jedes Lied individuell, wie es sich für eine Werkschau von vier Nebenberufsmusikern (Rhythmusgitarrist und Sänger Kurt Huber, Sologitarrist und Sänger Wolfgang Rohorzka, Stehbassist und Sänger Roman Wieser und Perkussionist und Sänger Friedrich Zach samt Techniker Wolfgang Maresch-Zencica) mit jahrzehntelanger Erfahrung gehört. Da hat eindeutig jeder von ihnen seine Inputs beigesteuert - und damit auch seine persönlichen musikelischen Vorlieben. Von bluesigen Balladen über funkige Nummern bis hin zu Soft-Rock ist so gut wie alles dabei. Selbst Mike Oldfield und Piron & Knapp blitzen zwischendurch hervor.

Inhaltlich ist es schon einfacher: Die meisten Nummern behandlen nämlich ein großes Thema: Beziehungen. Und zwar in verschiedensten Facetten: jene zwischen Austria und Australia, jene zwischen (westlichem) Mann und (südostasiatischer) Frau beziehungsweise Mann und Bauch, jene zwischen Erster und Dritter Welt, jene zwischen Eltern und Kindern (samt "g'sunden Watschen"), um nur einige zu nennen. Das alles durchgehend auf Deutsch und somit sehr gut verständlich - was wiederum für die Künstler den Nachteil hat, dass ihre Texte besonders qualitativ sein müssen, um bei den Zuhörern anzukommen. Diesbezüglich haben die Entspannten aber keine Probleme. Zynisch, nachdenklich oder auch ein bisschen sehnsüchtig setzen sie ihre Worte gekonnt in Beziehung mit den Harmonien, sodass ein großes Ganzes entsteht, bei dem man unweigerlich ins Kopfnicken kommt - sei es nun aus Zustimmung oder einfach, weil die Lieder so groovig sind und man gar nicht anders kann.