Wien. "Wenn es einen Künstler gibt, bei dem die beiden Begriffe Kunst und Bildung verschmelzen, dann ist es Herwig Zens", zollte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig dem 76-Jährigen seinen Respekt. Zens war stets nicht nur selbst künstlerisch tätig gewesen, er vermittelte sein Wissen auch an nachfolgende Generationen. 1961 begann er sein Studium an der Akademie der bildenden Künste, fünf Jahre später legte er die Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung, Geschichte und Werkerziehung ab, 1967 folgte das Malerei-Diplom. Als Pädagoge wirkte er viele Jahre an verschiedenen Gymnasien, 1987 trat er an der "Bildenden" eine Professur an, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 innehatte.

Sein Werk umfasst Malerei und Grafik, darunter etwa große Zyklen wie den "Basler Totentanz" oder die Gestaltung der Aufbahrungshalle in Brunn am Gebirge. Neben dem Motiv des Todes setzte sich Zens auch immer wieder mit der griechischen Mythologie sowie dem Werk Goyas auseinander, dessen "Pinturas Negras" er bereits im Rahmen seiner Diplomarbeit bearbeitete.
Er begleitete sein Werk auch immer wieder filmisch: Insgesamt brachte es der Künstler - oft in Zusammenarbeit mit Herbert Link - auf über zwei Dutzend Kurzfilme. Im Laufe seiner Karriere wurde Zens mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter etwa der Theodor-Körner-Preis 1986.