Das Leopold Museum darf sich über einen bedeutenden Neuzugang freuen: Es erhielt Hans Makarts Triptychon "Moderne Amoretten", ein Werk der Malerei des Historismus aus 1868, als Schenkung "von einer großzügigen Wiener Bürgerin", wie das Museum am Dienstag mitteilte. Nach konservatorischen Maßnahmen soll das dreiteilige Bild künftig der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Das Triptychon stellte Makart erstmals im Sommer 1868 im Münchner Kunstverein aus, woraufhin es von Johann Franz Graf Pálffy-Erdöd im Zuge einer Wiener Präsentation für seine Sammlung erworben wurde. Nach zahlreichen Zwischenstationen kam es 1978 in den Besitz einer heimischen Bank. Diese brachte es kürzlich in eine Auktion des Wiener Dorotheums ein. Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museums, entdeckte das Werk im Auktionskatalog und suchte nach einem Sponsor. "Drei Tage vor der Auktion gelang ihm dies, und so konnte er für das Los im Auftrag der ungenannt bleiben wollenden Donatorin das Werk mit Zuschlagsgebühren um rund 326.000 Euro ersteigern und diese Woche dankend den Schenkungsvertrag entgegennehmen", hieß es in der Aussendung.

"Das Triptychon ist ein äußerst bedeutender Neuzugang für die Sammlung des Leopold Museum, ermöglicht es doch den Brückenschlag vom Historismus zur Secessionskunst, somit von Hans Makart zu Gustav Klimt", freute sich Wipplinger. Mit der Schenkung von Klimts "Altar des Dionysos" vor einem halben Jahr durch ein Wiener Ehepaar könnten nun die Analogien zwischen den beiden, für die österreichische Kunst so bedeutenden Protagonisten verglichen werden.