Wien. "Ich, Jetzt und Hier": Diese drei Wörter werden in der Alltagskommunikation sehr oft häufig verwendet, in der Kunsthalle im Wiener WUK ist ihnen nun auch eine Ausstellung gewidmet.

Die Schau "Origo (Am Nullpunkt des Standpunkts)" stellt ausgehend von Karl Bühlers Sprachtheorie aus den 1930er-Jahren diese drei Begriffen in den Vordergrund. Dabei wird ihre Beziehung zur bildenden Kunst beleuchtet, indem "Ich, Jetzt und Hier" den künstlerischen Konzepten von Subjekt, Werk und Raum zugeordnet werden. Die Entstehung, Rezeption und räumliche Ausbreitung eines Werks werden damit ebenso thematisiert wie ein sozialer Zusammenhang hinterfragt.

Prozesse des Körpers

Vor allem Stefan Riebels "Mein Atem" geht es auch um das Alltägliche: Der Berliner Künstler wird in den ersten Tagen der Ausstellung selbst inmitten Tausender Luftballons sitzen, die er nach und nach aufbläst. Ihm geht es um "alltägliche Prozesse des Körpers", wobei "ich durch das Luftholen, Ausatmen, Eintüten und Verschließen meinen Atemzug vom Rest der Welt trenne", wie er erklärte. Letztendlich werden es rund 4.000 graue Luftballons sein, die sich im Zentrum des Raumes ausbreiten.

In einer auch tatsächlich begehbaren Black Box zeigt Anita Witek wiederum 160 Dias im Dauerloop, der aus Modezeitschriften ausgeschnittene Hintergründe zu immer neuen Formen und Strukturen transformiert. Wie bei einigen weiteren Arbeiten wird auch hier der Betrachter mit dem situativen Kontext des Werks konfrontiert.

Information:
"Origo (Am Nullpunkt des Standpunkts)" von 17. Jänner bis 1.März in der Kunsthalle Exnergasse, Währinger Straße 59, 1090 Wien, Di-Fr 13-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr.

kunsthalle.wuk.at;