Wien. (jubel) Er ist gut angekommen, erstrahlt in seiner vorübergehenden Heimstätte und lässt sich für die kommenden drei Jahre von allen Seiten betrachten: Hieronymus Boschs Triptychon "Das Jüngste Gericht", das um 1500 entstandene Herzstück der Gemäldegalerie der bildenden Künste. Während die Akademie am Schillerplatz renoviert wird, hat sich die Galerie im Theatermuseum am Lobkowitzplatz eingemietet und zeigt dort in sieben Räumen eine leicht reduzierte Fassung ihrer Dauerausstellung.
Neben dem fragilen Touristenmagneten Bosch, dem die freie Aufstellung wunderbar bekommt, sind auch weitere Highlights der Sammlung neu präsentiert. Insgesamt 84 Gemälde sowie zwei Skulpturen sind zu sehen, darunter natürlich Van Dycks "Selbstbildnis" und Rembrandts "Bildnis einer jungen Frau". Das großformatige Öl-Gemälde "Boreas entführt Oreithya" steht im Zentrum der feinen Werkschau von Peter Paul Rubens. Auch österreichische Malerei des Klassizismus und Italienische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts sind weiterhin vertreten - Letztere mit sakraler Kunst, aber auch durch Tizians "Tarquinius und Lucretia".
Das Kupferstichkabinett bespielt mit - aus konservatorischen Gründen - wechselnden Hängungen einen der Räume, den Anfang macht "Thomas Ender - Von Triest nach Rio de Janeiro" mit Aquarellen von der österreichischen Brasilien-Expedition, die sich 2017 zum 200. Mal jährt.
Von der Kooperation erwarten sich beide Museen eine breitere Bekanntheit, die Erlöse aus den Eintritten werden geteilt.