

Dieser gotische Miniaturaltar aus Buchsholz wurde vor rund 500 Jahren angefertigt und wird dem niederländischen Künstler Adam Dircksz zugeschrieben. Rund 100 in der gleichen Technik gearbeitete und vermutlich aus derselben Werkstatt stammende kleine gotische Wunderwerke aus Buchsholz, wie Betnüsse, Rosenkränze, Initialen und Altärchen befinden sich in den wichtigsten Museen und Sammlungen der Welt. Das Raffinement dieser Miniaturkunstwerke, die auch als kleine Wunder bezeichnet werden, liegt in der vollendeten Schnitzkunst, kombiniert mit komplexen Darstellungen des Alten und Neuen Testaments. Es scheint, dass der Meister dieser Werkgruppe die Grenzen der Schnitzkunst um 1500 gesprengt hat. Diese Mikrowelten, eingebettet in stark verkleinerte architektonische Konstruktionen mit dem Formenrepertoire der Gotik, waren ursprünglich zur privaten Andacht vorgesehen. Darüber hinaus waren diese kleinen Kunstwerke hochgeschätzte Sammlerstücke der damaligen gesellschaftlichen Eliten.
Dieses kleine gotische Wunderwerk befindet sich in der Hofgalerie in Wien. Der Eigentümer der Hofgalerie, Ulrich Hofstätter, hat sich auf die Kunst des Mittelalters und der Renaissance spezialisiert und im Wiener Album Verlag ein Buch über dieses außergewöhnliche Kunstwerk herausgegeben.
Siehe auch: www.ulrichhofstaetter.com
www.albumverlag.at/medieval-microcosm.html