Die US-Linguistin Christina Dalcher entwirft in ihrem Debütroman "Vox" ein Bild der USA, die in naher Zukunft von fundamentalistischen Christen nach dem Motto "Make America moral again" regiert werden. Dazu gehört es, Frauen auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter zurückzuwerfen, ihnen die Berufstätigkeit zu versagen und die Stimme zu nehmen: Mehr als 100 Wörter pro Tag sind ihnen nicht erlaubt; wer das Maß überschreitet, bekommt Stromstöße verabreicht.

Die Heldin in diesem dystopischen Thriller mit Glaubwürdigkeitsproblem heißt Jean McClellan, ist studierte Linguistin und mit einem Berater eines leicht beeinflussbaren US-Präsidenten verheiratet. Die Regierung kontrolliert das Leben bis ins privateste Detail: Sex soll nur der Fortpflanzung dienen, und Kommunikationsmedien sind den Männern vorbehalten.

Doch plötzlich ist für Jean Freiheit in Sicht. Der Präsident braucht ihre Expertise - sie hat früher in der Forschung gearbeitet. Sie wird von dem Wörter zählenden Armband befreit und trifft in der einberufenen Forschungsgruppe auf Lorenzo, mit dem sie früher eine Affäre hatte.

Eine seltsame Mischung aus gesellschaftskritischem Anspruch, banalem Plot und einer Sprache, die an Groschenromane erinnert.

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