
Minutenessays. Kurzes also. Ganz Kurzes. Manchmal nur eine Impression. Zu lesen, wie die Berlinerin Katharina Hacker schreibt, zwischen zwei Haltestellen. Oder im Stau. Einträge. Notizen. Manchmal auch länger als eine Minute. Tiere und der Umgang mit ihnen kommen vor, Kinder, Alter, der Körper, Tod, was sich aus Alltäglichem heraushebt, hängen bleibt oder verweht. Emotionen sind ein Thema, das genaue Wort, das Leben von Kuscheltieren, Merkwürdiges, Philosophisches.

Vieles will man sich anstreichen. Weil es klug ist, geistreich, die Perspektive umdrehend. "Zuhören ist ein Maß der Zeit, mehr noch als Erzählen die Zeit misst, Zuhören lässt die Zeit verstreichen, oft in Frieden. Im Atmen, in den Pausen, in umwegigen Formulierungen der anderen, in ihren Abkürzungen bestimmt die, die erzählt, auch meine Zeit. Indem ich zuhöre, übergebe ich mich anderen Minuten, messe dann womöglich die eigene Zeit mit ihrem Maß."